Rufschädigung: Moskauer Gericht beginnt Prozess gegen ARD

 

Das Gericht des Moskauer Stadtbezirkes Basmanny soll nach Angaben von Radio Sputnik am heutigen Mittwoch eine Klage gegen den deutschen Staatssender ARD wegen Rufschädigung zu Lasten des Allrussischen Leichtathletik-Verbandes (WFLA) stattgegeben haben. Die Kosten werden wohl dem Gebührenzahler aufgehalst.

Von Christian Saarländer

Quelle: Contra Magazin

 

Der Anlass für den Prozess ist eine ARD Dokumentation, in der es um Doping in der russischen Leichtathletik-Welt geht. Die Autoren sollen laut der Agentur RIA Novosti die Olympia-Siegerin Maria Sawinowa mit verdeckter Kamera gefilmt haben. Dort soll sie zugegeben haben, dass sie Doping-Mittel eingenommen hätte. Der O-Ton der Sportlerin ist aber nicht zu hören.

 


Der ehemalige WFLA-Präsident Valentin Balachnitschow nannte den Film „eine Provokation zur Untergrabung des russischen Sports“. Weiter erklärte er, dass die ARD sich geweigert hätte, die Video- und Ton-Aufzeichnungen zur Verfügung zu stellen.

 

Wer nun von Befangenheit in Russland ausgeht, dem sei hingewiesen, dass zunächst eine Klage im Herbst abgewiesen wurde: Im September hatte ein Gericht in Samara die Klage des Leichtathletik-Verbands und Balachnitschows gegen den deutschen Fernsehkanal ARD wegen Rufschädigung abgelehnt. Gegen diese Entscheidung wurde Berufung eingelegt, wie Sputnik weiter berichtete.

 

Sollte sich die Klage auch als begründet erweisen, so werden die Kosten des Prozesses wohl vom Gebührenzahler in Deutschland zu bezahlen sein. Oder anders gesagt: Die über acht Milliarden Euro, welche von der GEZ eingetrieben werden, decken auch solche Kosten. Dokumentationen über Russland sind vielfach ungenau und oftmals steht nur eine negative Propaganda hinter dieser Art von Qualitätsjournalismus.