Seehofer zweifelt am Sinn antirussischer Sanktionen

 

Der CSU-Vorsitzende und bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer hat Zweifel am Sinn der fortgesetzten Sanktionen gegen Russland und will sie mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin bei ihrem Treffen am 4. Februar besprechen.

Quelle: Sputniknews

 

In einem Interview für dpa teilte der Politiker am Freitag mit, dass er am 4. Februar zu einem Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin nach Moskau reisen werde.

 

„Wir haben genug zu bereden: die Flüchtlinge und die Bekämpfung der Fluchtursachen, die Sicherheitslage in vielen Regionen der Welt und natürlich den Zusammenhang Ukraine und Sanktionen“, sagte er.

 

Allerdings bezweifle er den Sinn der fortweilenden Maßnahmen gegen Russland. „Man muss die Frage stellen, wollen wir die Sanktionen auf unbegrenzte Zeit laufen lassen? Oder ist es an der Zeit, darüber zu reden?“, so Seehofer.

 

„Es ist ja wohl unbestritten, dass Russland gebraucht wird, um Krisenherde in dieser Welt zu beenden“, betonte der CSU-Chef.

 

Laut dem Politiker werde die EU hinsichtlich der Ukraine auch weiter auf dem europäischem Rechtsstandpunkt bestehen: „Es ist nur die Frage, kann man den Zweck mit Sanktionen erreichen?“

 

„Das gab es schon oft in der Geschichte, dass man unter Aufrechterhaltung eines Rechtsstandpunktes trotzdem versucht hat, wieder zu einer normalen Gesprächsatmosphäre und zu einem vernünftigen Verhältnis zu kommen“, sagte der bayerische Ministerpräsident.

 

Die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen hatten sich wegen der dramatischen Vorgänge in der Ukraine verschlechtert. Ende Juli 2014 verhängten USA und EU gegen ganze Wirtschaftszweige Russlands Sanktionen. Im Gegenzug verbot Russland im August 2014 die Einfuhr mehrerer Arten von Lebensmitteln aus den USA, der EU, Kanada, Australien und Norwegen.