Die Psychotricks des ZDF im Film «Der Machtmensch Putin»

 

Die Huffington Post sah sich schon am Ziel ihrer Wünsche die sie für den russischen PräsidentenPutin hegt:

 

«Er wird den Kreml nicht mehr lebend verlassen»

 

Quelle: Spiegelkabinett

 

 

Anlass zu so unbändiger Freude war die sogenannte Dokumentation «Machtmensch Putin» im ZDF, über die die Huffington Post jubelte:

 

«Der Film gehört zu den besten und kritischsten Russland-Dokumentationen, die in den vergangenen Jahren im deutschen Fernsehen ausgestrahlt wurden.»

 

Besonders gut gefielen dem Autor des Artikels, Sebastian Christ, die Einblicke in das Innenleben Putins, dargeboten von dem britischen Journalisten Ben Judah:

 

«Putin hat Angst, aus Schwäche oder Fehlern die Kontrolle zu verlieren und dann ermordet zu werden oder sich in einem Gefängnis in Sibirien wiederzufinden»,

 

und dem ehemaligen Moskau-Korrespondenten des «Focus», Boris Reitschuster, der sogar ganz präzise weiss:

 

«So makaber das klingt: Er wird den Kreml nicht lebend verlassen.»

 

So sehen sie aus, die Herrschaften, die einen Grossteil der Opposition gegen den russischen Präsidenten darstellen. Man könnte noch Namen wie Kasparow, Nawalny oder Chodorkowski und viele andere nennen. Sie wollen Blut sehen. Russland, und vor allen Dingen die Menschen in dem Riesenreich sind ihnen vollkommen «wurscht». Ihnen geht es einzig darum, wieder an die fetten Tröge der russischen Bodenschätze zu kommen. Dabei ist Putin das grösste Hindernis und das muss weggeräumt werden, koste es was es wolle.
 
Dabei ist Boris Reitschuster eine der schillerndsten Personen, in der an sich schon eher halbseidenen Gemeinschaft, der Putinhasser. Seine Biographie weist doch einige Brüche auf, die zu erklären sich Reitschuster hartnäckig weigert.

Reitschuster, der auf seiner Internetseite von sich in der dritten Person spricht,

 

«erlag nach einem Jugendaustausch mit der Sowjetunion 1988 der Faszination Russlands.»

 

Es ist nicht ganz geklärt, ob es wirklich die Faszination Russlands war, oder eher die Faszination eines russischen Mädchens. Viele und vieles sprechen eher für die zweite Möglichkeit. So lernte er im Eigenstudium Russisch. Welcher siebzehnjährige, pubertierende Jung lernt freiwillig russisch, wenn ihn nicht die zarten Bande der jungen Liebe dazu bringen?
 

So schnell wie möglich zog es ihn, noch nicht einmal 20 jährig, gerade hatte er das Abitur gemacht, 1990 wieder nach Moskau. Dort liess er sich zum Dolmetscher ausbilden, und arbeitete als Dolmetscher und Deutschlehrer. 1995 kehrte er dann Knall auf Fall, man kann nur vermuten, dass Reitschusters Liebe zu der jungen Russin zerbrach, nach Deutschland zurück und machte ein Volontariat bei der «Augsburger Allgemeinen». Nach verschiedenen Stationen als Journalist ging er 1999 für den Focus nach Moskau zurück und leitete dort das Büro des, sich Nachrichtenmagazin nenneden, Blattes.
 

Ab jetzt spiegelte sich die so grenzenlose Liebe Reitschusters in Diffamierungen und Verächtlichmachung des Landes wider. Eine Reaktion auf seine verschmähte Liebe zu einer jungen Russin?
 

Man kann annehmen, dass der Focus damals einen Journalisten gesucht hat, der von Moskau aus, die Hetze des Blattes gegen Russland glaubwürdiger machen sollte. Noch heute versucht Reitschuster, die kein russisch sprechenden Kollegen mit seinener Kenntnis der Landessprache verächtlich zu machen.
 

2011, Reitschuster selbst nennt das Jahr 2012, kehrte er nach Deutschland zurück, ohne allerdings die Leitung des Moskauer Büros des Focus aufzugeben. Er leitete angeblich das Büro von Berlin aus. Ebenso dubios wie diese Tatsache und das Reitschuster erst 2015 vom Focus gefeuert wurde, sind die Gründe, die Reitschuster für seine Rückkehr nach Deutschland angibt: Er habe Morddrohungen erhalten und sei mehrfach von den Behörden festgehalten worden. Beweise für diese Behauptungen ist er bis heute schuldig geblieben.
 

Diesen vom Focus, der bekanntermassen keine besonders hohen Ansprüche an sein journalistisches Personal stellt, wenn die Richtung stimmt, geschassten Lautsprecher, macht das ZDF zur Klammer der vielen, grundverschiedenen, aus vielen Kanälen zusammengesuchten Takes des Filmchens «Machtmensch Putin»
 

Dieses Filmchen, das die Mainzelmänner als eine Dokumetation bezeichnen, geht nach der altbekannten Propagandaregel vor, zunächst festzulegen, was man dem Publikum aufschwatzen will und sich dann die passenden, oder passend gemachten «Belege» zusammenzusuchen, ohne Rücksicht auf deren Wahrheitsgehalt. Dazu gehört auch eine gewisse Verächtlichmachung, durch die verwendete Sprache.
 

Das ZDF geht gleich in die Vollen und versucht Putin als Aufschneider darzustellen. Zu Bildern, die diesen im neuen Hauptquatier der russischen Streitkräfte zeigen, und die aus Anlass dessen Inbetriebnahme gemacht wurden, kommt aus dem Off der spöttische Kommentar:

 

«Auftritt als grosser Stratege. Hohe Militärs erstatten Bericht über den Krieg in Syrien.»

 

Assoziationen sollen geweckt werden. Putin der Schmierenkommödiant, der Laiendarsteller. Vielen, besonders die Älteren sollen Paralellen zu Hitler, zum GRÖFAZ, zum grössten Feldherrn aller Zeiten, wie er damals genannt wurde, einfallen. Putin der alberne Hampelmann. so wird er auch gleich im nächsten Satz dargestellt:

 

«Russlands Präsident gibt den Vorkämpfer im Kampf gegen den Terror.»

 

Aber Putin ist nicht nur ein Hanswurst, nein er ist dazu auch noch gefährlich, — ein gefährlicher Hanswurst:

 

«Aber dem Machtmensch Putin geht es um mehr.»

 

Während die Stimme aus dem Off fortfährt, zeigt das FDF martialische Bilder:

 

Bomben lösen sich aus dem Bombenschacht eines Flugzeugs…
…fallen zu Boden…
…schlagen am Boden ein…
…explodieren und richten enormen Schaden an.

 

 

Das ZDF dürfte bei den unteren zwei Bildern nicht ganz ohne Absicht Videos von Einschlägen in, offenbar, Wohngebieten gewählt haben. Einen Beweis, dass es sich bei den Explosionen wirklich um Einschläge russischer Bomben gehandelt hat, bleibt der Sender schuldig. Ebenso wie die genaue Verortung der Bilder.
 

Das ZDF scheint dafür keine Zeit mehr gehabt zu haben. Denn machtvoll drängt sich nun «Burgschauspieler» Reitschuster ins Bild.
 

Mit der übertriebenen Gestik eines Stummfilmdarstellers folgt er der ,anscheinend vom ZDF vorgegebenen, Grundlinie Putin lächerlich zu machen, indem er diesen als durchgeknallten Irren darstellt:

 

«Da stecken viele Gründe dahinter. Zum einen ist es so, dass er sich allmählich als eine Reinkarnation von Iwan dem Schrecklichen und Peter dem Grossen fühlt. Er will auf die Weltbühne. Wieder mit den Amerikanern auf Augenhöhe operieren:»

 

Und nun kriegt auch noch der amerikanische Präsident Obama sein Fet mit. Obama, der unter den Neocons und Kriegstreibern als Schwächling gilt, weil er im Verborgenen mordet und nicht den grossen Knalleffekt liebt, wie sein Vorgänger George W. Bush:

 

«Und er spürt seeehhhr genau, wunderbar, ich denke er hat einen wunderbaren Instinkt. Er spürt sehr genau die Schwäche von anderen. Er spürt die Schwäche von Obama.»

 

Um sich dann wieder dem irren Putin zuzuwenden. Reitschuster hebt die Stimme. Er gerät in Verzückung über seine eigenen Worte, über seine, wie er meint, genialen Einfälle: Der Irre, der Spieler, ja der Schauspieler, der grössenwahnsinnige Putin:

 

«Und das reizt ihn. er ist der Spieler. Er spürt hier, da kann ich den Platzhirsch machen, da kann ich’s meinem grössten Konkurrenten zeigen.»

 

 

Reitschuster gerät in Verzückung über sich selbst. Er droht die Kontrolle zu verlieren, hat starken Speichelfluss. Auf der Unterlippe bildet sich erster Schaum.

 

 

Insgesamt eine reife Leistung. Nun der Mann muss überzeugen. Sind doch seine festen Einnahmen vom «Focus» weggebrochen. Er muss jetzt von dem Honorar für seine, nicht gerade bestsellerverdächtigen Bücher und von gelegentlichen Gastrollen im Fernsehen leben.

 

Nun übernimmt wieder der Sprecher aus dem Off und man darf annehmen, dass er die offizielle Meinung des ZDF verkündet. Als Beleg dafür, wie manipulativ das ZDF arbeitet, werden im folgenden dem gesprochenen Text die dazu gezeigten Bilder zugeordnet.

 

«Was nach militärischer Routine klingt war kürzlich noch undenkbar: Frankreich und Russland Seite an Seite im Syrienkrieg. Nach den Anschlägen von Paris sucht Frankreichs Präsident Hollande nach Partnern und Putin verspricht schlagkräftige Hilfe gegen den IS.

 

Seither ist die Kritik des Westens am russischen Präsidenten leiser geworden.
Auch wenn Putin in Syrien nicht nur gegen die Terrormiliz kämpft,
... sondern vor allem für den verbündeten…
… Diktator Assad kämpft.
Putins come back. Wer den Syrienkonflikt lösen will, kommt am Kremlchef nicht mehr vorbei, auch wenn das im Westen nicht allen gefällt.

 

 

Die Bilderfolge zeigt wie manipulativ das ZDF die Bilder einsetzt. Das menschliche Hirn versucht automatisch Bild und Text zusammenzubringen. So entsteht der Eindruck, dass Russland einen besonders grausamen Krieg gegen die syrische Zivilbevölkerung führt. Woher die Bilder kommen und was sie in Wirklichkeit zeigen verschweigt das ZDF nicht nur, zumindest bei drei Videoclips hat die Redaktion, die vormals eingeblendeten Zeichen der Urheber, aktiv unkenntlich gemacht. Natürlich behauptet das ZDF an keiner Stelle, dass die Opfer auf russische Angriffe zurückzuführen sind. Das würde die Anstalt sicherlich in arge rechtliche Probleme stürzen, aber den Zuschauern wird dieser Schluss nahegebracht.
 

«…auch wenn das im Westen nicht allen gefällt.» Einem dem das ganz und gar nicht gefällt bietet das ZDF die ganz grosse Bühne. Boris Reitschuster sind Fakten egal wenn er so richtig vom Leder zieht, wenn er hetzt, wenn er aufwiegelt:

 

 «Ich seh’ das mit grosser Verwunderung, dass als Reaktion auf einen Terroranschlag in Paris mit 130 Toten wir uns um Hilfe wenden an jemand, der für 8.000 Tote in der Ukraine die Hauptverantwortung trägt, damit der jemanden unterstützt , der für die Tötung von Hunderttausenden in Syrien verantwortlich ist.»

 

 

Das ist purer Populismus wie Reitschuster hier die Opferzahlen aneinanderreiht. Es geht ihm ja gar nicht um die Menschen, die ihr Leben gelassen haben. Er benutzt diese Opfer nur um seine unzulässige Argumentationskette aufzubauen. Er benutzt die Opfer nicht nur, sie kommen ihm gerade recht, um seine Hetze zu verbreiten.
 

Mit der Realität hat das Alles natürlich nicht das Geringste zu tun. War es doch die ukrainische Putschregierung, die in der irrigen Ansicht den Widerstand in der Ostukraine innerhalb weniger Wochen, wenn nicht sogar Tagen mit militärischen Mitteln brechen zu können, und im März 2014 auf die eigenen Bürger mit Panzern schiessen liess. Erst daraufhin setzten sich die Menschen in der Ostukraine mit Waffengewalt zur Wehr.
 

In Syrien hat Russland in den Jahren 2011 und 2012 mehrfach Vorschläge unterbreitet, um den Bürgerkrieg zu beenden. Die USA und ihre Verbündeten haben darauf erst gar nicht reagiert. Sie haben nur immer wieder den Sicherheitsrat der UN missbraucht, um, ähnlich wie zuvor in Libyen, in Syrien, mit den hohen Weihen der Uno, militärisch eingreifen zu können.
 

Reitschuster  kehrt die geschichtlichen Realitäten einfach in ihr Gegenteil um:

 

«Wir tun so, als sei derjenige, der drei Jahre lang dort Öl ins Feuer gegossen hat, jetzt auf einmal der Feuerwehrmann auf den man sich verlassen will. Und das spricht für diese Naivität unserer westlichen Staatsmänner, die Wladimir Putin wunderbar auszunützen weiss.»

 

Das ZDF bemüht sich eifrig die Geschichtsklitterung Reitschusters mit Bild und Ton zu belegen. Ein Panzer vollbesetzt mit Kämpfern in Camouflage fährt durchs Bild. Dazu der Sprecher aus dem Off:

 

«Weniger als zwei Jahre sind diese Bilder alt. Putins Militär besetzt die Krim. Er bricht das Völkerrecht.»

 

Szenenwechsel: Vier Männer befestigen die Fahne «Neues Russland» an einem Mast, offenbar auf einem hohen Gebäude:

 

«Verschiebt Grenzen in Europa, militärisch. Der Westen tobt und ist doch hilflos.»

 

Mit diesen kurzen Takes führt das ZDF seine Zuschauer extrem in die Irre. Es soll der Eindruck erweckt werden, die Krim sei durch Russland gewaltsam annektiert worden. Panzer  besetzen das Land, ein Synonym für Gewalt und Unterdrückung. Die Flagge der Besatzer wird gehisst. Ein Bild, das fatal an das Hissen der Fahne der Sowjetunion auf dem Reichstag 1945, nach der Einnahme Berlins durch sowjetische Truppen erinnert. Ein Bild, das wohl jeder Deutsche kennt und das viele weniger mit der Befreiung vom Hitlerregime als vielmehr mit dem Beginn der Diktatur in der späteren DDR in Einklang bringen.

 

Synonym der Unterdrückung: Panzer walzen durch ein wehrloses Land und machen alles nieder was sich ihnen entgegenstellt
Die Fahne Novorossias wird auf einem hohen Gebäude gehisst. Ein Bild, dass an die Eroberung Berlins durch die Sowjetunion 1945 erinnert. Ein Sinnbild für die Besatzung durch ein fremde, feindliche Macht.

 

 

Beide Bilder haben einzig und allein die Aufgabe das Publikum zu manipulieren. Mit der Krim und der sogenannten «Annexion» haben sie rein gar nichts zu tun. Während der gesammten Zeit, während der sich die Krim für unabhängig von der Ukraine erklärte, bis zu dem Zeitpunkt als ihr Antrag auf Aufnahme in die russische Föderation, ist kein Schuss gefallen, mussten keine Panzer rollen. Das Bild kann auch gar nicht während der «Annexion» entstanden sein. Die fand nämlich im zeitigen Frühjahr statt. Bereits Ende März war die Krim Teil der russischen Föderation. Das Bild hingegen zeigt eine hoch- bis spätsommerliche Landschaft. Die Bäume tragen sattes Grün. Die ersten Blätter scheinen sich bereits herbstlich zu verfärben.

 
Die Uniformen, Helme und Ausrüstung der Kämpfer, die auf dem Panzer sitzen, sind sehr unterschiedlich. Ein Mann trägt sogar einen Motorradhelm. Indizien, die eher auf eine Rebelleneinheit in der Ostukraine schliessen lassen, als auf reguläre russische Einheiten auf der Krim.
 

Das zweite Bild, das Hissen der Fahne Novorossias zeigt zwar eine winterliche Landschaft, ist aber definitiv nicht auf der Krim aufgenommen, sondern nach der Einnahme Debalzewos in der Ostukraine im Februar 2015, also fast ein Jahr nach dem Anschluss der Krim an die russische Föderation. Der kurze  Ausschnitt stammt ursprünglich aus einem Video des russischen Fernsehsenders RT1, wurde aber auch schon als Standbild von der «Bildzeitung» und im «Welt» Liveticker 18.02. 2015 13:41 Uhr verbraten.
 

Das ZDF stellt uns einen jungen aus Kaliningrad, das frühere Königsberg Mann vor, der angeblich zu den Freiwilligen gehört, die sich in der Ostukraine den Kämpfern der Volksfront angeschlossen haben. Natürlich ist der Mann inkognito und bekommt von den Mainzelmännchen nicht nur den Tarnnamen Igor verpasst., sondern sein Gesicht wird von einem Filter unscharf gezeichnet, allerdings so mangelhaft, dass er leicht wiederzuerkennen ist. Ziemlich dämlich, aber so bekommt das ganze den wichtigen investigativen Touch.
«Igor» soll der lebende Beweis dafür sein, dass Russland aktiv Soldaten für den Krieg in der Ukraine anwirbt. Denn ausser im Hafen in Kaliningrad, auf einem Trödelmarkt, in einem Park mit Frau und Kleinkind wird Igor auch beim Betreten eines Anwerbungsbüros der russischen Armee gezeigt, Originalton ZDF, in Kaliningrad gezeigt.:

 

 «Hier in Kaliningrad maschiert Igor ins Rekutierungsbüro für Freiwillige, das es nach den Aussagen der russischen Behörden gar nicht gibt.»

 

Warum so fragt man sich soll es in Russland keine Rekutrierungsbüros der Armee für Freiwillige geben, so wie in jedem anderen Land dieser Erde auch? Von einem Rekrutierungsbüro für Söldner für die Ostukraine steht dort nirgendwo etwas. Das ZDF unterstellt das lediglich.

 

Das Rekrutierungsbüro für die russische Armee. Nichtsdeutet auf eine Anwerbestelle für Söldner hin.

 

In der nächsten Szene sehen wir «Igor» wie er sich, gemeinsam mit einem weiteren Käpfer durch eine Art Urwald kämpft und anschliessend in der Uniform des Batallions Wostow mit Waffe im Arm auf einen Strassenposten zugeht. Zwischendurch erklärt «Igor» uns noch, warum er als Kämpfer in den Donbass geht:

 

«Ich habe mich freiwillig zum Dienst in der Ostukraine gemeldet. dort wird der russische Teil der Bevölkerung benachteiligt. Ich bin ein Patriot. Ich liebe Russland und ich werde es niemals zulassen, dass Russen gedemütigt werden. Die Bevölkerung dort ist russisch. Wer soll sie beschützen, wenn nicht ich? Und so folgte ich meinem Herzen.»

 

Es soll wohl der Eindruck vermittelt werden, das die russischen Freiwilligen in der Ostukraine geistig etwas minderbemittelte Nationalisten sind. «Igor» schätzt die Anzahl der Kämpfer der Republiken Donezk und Luganska auf etwa 20.000 bis 30.000. Und davon seien 60% bis 65% russische Staatsbürger. Ein Wunder, dass es der gesamten Weltpresse, bei diesem hohen Prozentsatz, bisher noch nicht gelungen ist, ihre Anwesenheit nachzuweisen.
 
Aber «Igor» und seoine Kumpane sind ja nur der geringere Teil der Schweinerei. Das ZDF klärt auf:

 

«Nicht alle sind offenbar Freiwillige, wie Igor. Westliche Geheimdienste sind sich sicher: Es sind auch zahlreiche reguläre russische Soldaten darunter, manchmal ganze Einheiten.»

 

Das ZDF unterstreicht seine unhaltbaren Behauptungen (Westliche Geheimdienste sind sich sicher) mit kriegerischen Bilder von einem Geschütz in Aktion und Aufnahmen aus dem Inneren eines Panzers.

 

Bilder ohne jede Aussagekraft, ohne Beziehung zum gesprochenen Wort. Es ist kein regulärer russischer Soldat zu erkennen, noch ist klar, woher die Bilder stammen. Sie dienen ausschliesslich zur Manipulation der Zuschauer.

 

 

«Viele berichten im Internet über ihren Einsatz an der Front in der Ukraine. Verräterische Postings in sozialen Netzwerken. Sie erzählen vom Leben und vom Sterben junger russischer Männer in der Ostukraine.»

 

Als Beleg werden Bildmontagen gezeigt, die so stark verfremdet sind, dass auf ihnen beim besten Willen nichts zu erkennen ist.

 

Erzählungen vom Leben und Sterben in der Ostukraine

 

Ebenso vage, wie von westlichen Geheimdiensten gesprochen wird fährt der Film fort:

 

«Ein Londoner Forschungsinstitut hat eine Liste der russischen Einheiten erstellt, die in der Ostukraine operieren. Glaubt man der Analyse, waren über 42.000 russische Soldaten dort im Einsatz — Stand August 2014.»

 

 

Nicht gerade taufrisch, die «Analyse». Das ZDF will uns das «Londoner Forschungsinstitut» von dem es seine Erkenntnisse hat nicht nennen. Man wird in Mainz seine Gründe dafür gehabt haben. Allerdings braucht es nicht sonderlich lang um auf das «Royal United Services Institute», kurz RUSI, zu kommen. Schaut man sich diesen «Thinktank» einmal etwas näher an, dann findet man auch sehr schnell die Begründung für die dezente Zurückhaltung der Macher von «Machtmensch Putin».
 

Rusi behauptet von sich selbst, dass 74% seiner Einnahmen aus Forschungsaufträgen aus Wirtschaft und Politik stammen. Zu den Auftraggebern zählen unter anderem das britische Verteidigungsministerium, das Foreign and Commonwealth Office, also das britische Aussenministerium, das Aussenministerium von Qatar, das Verteidigungsministerium der Vereinigten Arabischen Emirate, die Europäische Kommission, Navy BMD, das US-amerikanische marinegestützte Antiraketen-Raketenprogramm, Rüstungskonzerne wie Airbus, Boeing, Babcock, Eurofighter, der Drohnenhersteller General Atomics Aeronautical Systems Inc, Lookheed Martin, MBDA Missile Systems, Saab Technologies, Rolls Royce, das US-amerikanische Softwareunternehmen Palantir, Raytheon, aber auch die deutshe CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung. Nicht nur der Volksmund sagt «Wes Brot ich ess’, des Lied ich sing.»
 

Vizepräsident des RUSIs ist der ehemalige CIA-Direktor, der ehemalige Kommandeur der Multi-National Force Iraq und der ehemalige Kommandeur der ISAF in Afghanistan, General David Petraeus.
Das ZDF fährt fort:

 

«Neben Menschen schickt Russland auch Unmengen Kriegsmaterial. Auch das wird geleugnet. Doch dieser Schuss geht manchmal nach hinten los.»

 

Dazu zeigt der Film sinnigerweise einen Panzer der gerade schiesst und sich durch den Rückstoss nach hinten neigt.

 

«Im Video eines englischen Putinfans, gedreht in der Ostukraine, taucht plötzlich eine Panzerkolonne im Bild auf. Für Experten der Beweis: Hier operieren russische Einheiten.»

 

 

Bei dem «Putinfan» handelt es sich um den Briten Graham Phillips, der als freier Mitarbeiter für den russischen Fernsehsender RT arbeitet. Phillips wurde im Mai letzten Jahres von den ukrainischen Behörden verhaftet und nach Polen abgeschoben. Er erhielt ein zweijähriges Einreiseverbot in die Ukraine. Der ukrainische Oligarch und zeitweilige Gouverneur der Oblast Dnipropetrowsk, Ihor Kolomojskyj setzte auf Graham ein Kopfgeld von 10.000 Dollar aus.

 

 

Der Videofilm den das ZDF in seiner sehr eigenwilligen Fassung zeigt, ist immer noch auf Youtube zu sehen, übrigens gemessen an dem was einem dort sonst geboten wird, in hervorragender Auflösung, wie der obige Screenshot belegt. Warum das ZDF das Video dermassen zerhackte, das darauf kaum noch Einzelheiten zu erkennen sind, bleibt das kleine Geheimnis der Redaktion.

 

 

Mag sein, dass dem Zuschauer eine eigene Meinung, um welchen Panzertyp es sich bei den Aufnahmen handelt, mit allen Mitteln verwehrt werden sollte. Gibt es doch im Netz durchaus andere Ansichten als die vom ZDF dem Zuschauer in grossen Lettern aufgedrängte. So vermuten einige Beobachter, dass es sich bei de Fahrzeugen um T-72M oder eine ukrainische Version des T-64 handeln könnte.
 

Sollte aber eine dieser Möglichkeiten zutreffend sein, dann wäre die Geschichte hier zu Ende und der vom ZDF herbeigerufene Experte Igor Sutjagin, der auch für die oben erwähnte Analyse verantwortlich zeichnet, stände ziemlich blöde da, mit seiner Behauptung:

 

«Das ist sehr einfach. Dieser Panzer, der T-72B3 wurde bei den russischen Streitkräften 2012 in Dienst gestellt. Dieser Panzertyp wurde nirgendwohin exportiert.»

 

Und um es auch dem Dümmsten noch klar zu machen:

 

«Wenn sie in der Ukraine auf T-72B3 stossen, dann kann dieser Panzer nur aus Russland kommen.»

 
Ab hier, so scheint es, hat das ZDF sein Pulver verschossen. Allein gute 14 Minuten des 43-Minuten Filmchens wurden aus dem im Februar gesendetem Film «Der Mensch Putin» übernommen, in dem der russische Präsident schon als mehr oder weniger geistesgestörter Selbstdarsteller gezeigt wurde.
So darf denn auch Boris Reitschuster noch einmal richtig vom Leder ziehen:

 

«Wenn man Wladimir Putin, wenn man seine Stimmungslage mit zwei Worten beschreiben müsste, dann würde ich sagen, erniedrigt, beleidigt. Das zieht sich durch sein ganzes Leben dieses «Ich bin beleigigt worden. Mein Land ist beleidigt worden und deshalb muss ich jetzt wieder Stärke zeigen. Deshalb muss ich allen zeigen wie toll ich bin, wie gross ich bin. Und der Westen hat da vielleicht aus psychologischer Sicht das nicht sehr geschickt behandelt. Man hätte etwas sein Selbstbewusstsein aufblühen lassen müssen. Und wenn dann zum Beispiel Obama sagt, ,er ist eine Regionalmacht, dann ist das etwas wo Putin von der Tarantel gestochen, kann ich mir vorstellen»,

 

Reitschuster steigert sich förmlich, besoffen von seinen eigenen Worten, in einen wahren Rausch:

 

«sagt er dem pf, pf, pf, pf, pf wie kann der, dem muss ich jetzt zeigen, also ich denke, da brauchte er nächtelang Schlafmittel um da wieder zu sich zu kommen.»

 

Dem ZDF scheinen Bilder des Schlafmittel nehmenden Putin nicht zur Verfügung gestanden zu haben, auch Reitschuster konnte die Situation nur schildern. So griff man auf Bilder zurück, die einen verärgert dreinschauenden Putin zeigen, während eines Treffens mit Obama.

 

 

Der Rest ist ein langes Lamento über Russia Today, die olle Kamelle von den Putintrollen und die hanbüchende Vermutung, Russland könnte uns das Gas abdrehen. Dafür muss die Gasliefersperre für die Ukraine herhalten. Das ZDF verschweigt dabei die Tatsache, dass die Ukraine nicht bereit war seine Rechnungen zu begleichen und das Geld, das sie dafür aus EU-Steuergeldern bekam, in den dunklen Kanälen der Korruption verschwand.

Erwähnenswert wäre noch das Urteil des Kommunikationswissenschaftlers Hans Mathias Kepplinger. Der beklagt sich darüber, wie geschickt doch die Beiträge bei Russia Today gemacht seien, sodass die Zuschauer meinten, sie würden sich auf Grund der Berichte dort, eine eigene Meinung bilden:

 

«Das ist eine Illusion. In Wirklichkeit urteilt er (der Zuschauer) aufgrund sorgfältig arrangierten Fakten, die ihm gar keine andere Möglichkeit gelassen haben, als dieses Urteil zu bilden. Also das ist alles, muss man sagen, sehr geschickt gemachte Propaganda.»

 

Ein Urteil, dass sich uneingeschränkt auch auf den ZDF-Beitrag «Machtmensch Putin» anwenden lässt.