Deutsche über US-Atomkriegspläne der 50er: Glaubten wir noch an Freundschaft?

 

 

Die USA sollen geplant haben, in einem möglichen Atomkrieg 91 Bomben über Ostberlin abzuwerfen, heißt es in den vom US-Nationalarchiv freigegebenen Ziellisten für Nuklearwaffen. Auch der Westteil wäre zerstört worden.

Quelle : Sputniknews

 

Laut dem kurz vor Weihnachten veröffentlichten Dokument waren im sowjetischen Sektor von Berlin sowie in Bernau, Hennigsdorf, Oranienburg, Potsdam, Schönwald und Velten insgesamt 91 Ziele für Kernwaffenangriffe definiert, schreibt die Zeitung Die Welt. Für alle diese Orte war eben auch die Kategorie 275 „Population» vermerkt, mit jeweils einer Bombe. Außerdem sollten 21 Kernwaffen gegen Bahnanlagen eingesetzt werden, fast alle in Ost-Berlin, gegen Treibstofflager neun, gegen Hafenanlagen und Militäreinrichtungen sowie gegen Rundfunksender jeweils sechs.

 

Die nun freigegebenen Daten zu möglichen US-Atomwaffeneinsatzzielen in Europa Ende der 50-er Jahre sorgte für viel Empörung in den deutschsprachigen sozialen Netzwerken.

 

„Und als Kollateralschaden wäre Westberlin mal eben verglüht: Hunderte Ziele von US-Atombomben in der DDR“, schrieb Oliver Michalsky, Stellvertretender Chefredakteur der „Welt»-Gruppe.​​

  „Na ja, dass die Russen uns wegballern würden, war damals klar. Aber Atombomben auf Ostdeutschland, Berlin West als Kollateralschaden?“, wundert sich  Kai Schmalenbach.​

 

„US-Plan im Kalten Krieg: Atombomben auf den Ostteil von Berlin? Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde…“ – kommentiert die Meldung der deutsche Politiker und Vorsitzender der Piratenpartei, Stefan Körner.​
 


 
„USA wollten im Ernstfall 91 Ziele in Ost-Berlin treffen Damals glaubten wir noch an Freundschaft?“, schrieb Franz Winterberg.​

 


 
„Ist doch schön zu wissen, dass man gut Freunde hat“, ironisiert ein User unter Nickname Juh.​

 


 
„… und wenn Sie jetzt glauben, heute würde in irgendeiner Form anders geplant, sind Sie echt naiv“, glaubt Wenwundertskind.