US-Botschafter Michael Kirby hat in einem Medieninterview versucht, die Serben darüber aufzuklären, wer für sie wirklich ein Freund ist. Der Diplomat versteht nach eigener Aussage nicht, warum die Serben immer noch an die amerikanischen Bombardements von 1999 denken, obwohl Amerika ihnen danach eine Milliarde Dollar geschenkt habe.
„Selbst eure Medien haben berichtet, dass ihr von Russland keinen Dinar ohne Rückzahlungspflicht bekommen habt. Wir haben euch eine Milliarde Dollar Hilfe gegeben, die ihr nicht zurückzahlen müsst. Aber niemand in Serbien spricht davon, dass ihr von uns etwas außer Bomben bekommen habt“, sagte Kirby. Er empfahl den Serben, „die Dinge real zu sehen, statt mit Mythen zu leben“.
Die Nato-Jets feuerten nach serbischen Angaben 1.300 Marschflugkörper und warfen 37.000 verbotene Streubomben ab. Darüber hinaus schlugen bis zu zehn Tonnen verbotene und hochgiftige Uranmunition „Depleted Uranium“ auf jugoslawischem Boden ein. In den Folgejahren nahm die Zahl der Krebskranken dramatisch zu.
Unabhängige Experten schätzten den Gesamtschaden auf 29,6 Milliarden US-Dollar. Amerika stellte als Hilfe eine Milliarde bereit. Ein Teil davon wurde genutzt, um die explosiven Überbleibsel des Nato-Krieges in Serbien zu räumen. Ein anderer Teil floss US-nahen Nichtregierungsorganisationen zu, die die Bombardements als „Kampf gegen Diktator Milosevic“ rechtfertigten.
Auch Russland finanzierte Minenräumarbeiten in Serbien. Russische Spezialisten haben viele Jahre in dem Balkan-Staat verbracht und weite Gebiete von Nato-Minen gesäubert.