Polizei über die Übergriffe von Köln: So etwas haben wir noch nie erlebt

 

«So etwas haben wir noch nicht erlebt.» Die Kölner Polizei zeigt sich nach der Serie von Übergriffen am Hauptbahnhof schockiert. Am Dienstag steht eine Krisensitzung mit der Stadt an. Es geht auch um die Frage, ob Karneval wie gewohnt stattfinden kann.

Quelle: rp-online

 

In Zusammenhang mit der Serie von sexuellen Übergriffen und Diebstählen in Köln in der Silvesternacht spricht der Kölner Polizeipräsident Wolfgang Albers von einem «unerträglichen Zustand».

 

Auf einer Pressekonferenz am Montag zeigt sich Albers schwer betroffen: «Das waren Straftaten in einer völlig neuen Dimension. Wir hätten es mit zahlreichen Sexualdelikten auch in massiver Form zu tun sowie einer Vergewaltigung. Hinzu kommen Diebstahldelikte.»

 

Um Mitternacht wurde geräumt

 

Laut Michael Temme, Direktor Gefahrenabwehr, war der Einsatz «in jeder Hinsicht außergewöhnlich. Bereits um 21 Uhr versammelten sich 400 bis 500 junge Männer auf dem Bahnhofsvorplatz, die reichlich Alkohol getrunken hätten und unkontrolliert Feuerwerkskörper in die Menge warfen», so Temme.

 

Die Gruppe wuchs auf 1000 Menschen an, die Stimmung wurde immer aggressiver, so dass die Einsatzkräfte der Polizei zusammengezogen wurden und der Platz kurz vor Mitternacht geräumt wurde.

 

Polizei: So etwas haben wir noch nie erlebt

 

Um 0.40 Uhr könnte die Sperrung wieder aufgehoben werden. Wie viel kriminelle Energie es an diesem Abend und in der Nacht tatsächlich gegeben hatte, zeichnete sich erst am Neujahrsmorgen ab. Temme: «Es gingen vermehrt Anzeigen bei uns ein, dass kleinere Gruppen von Männern vor allem Frauen sexuell angegangen sind. Daraufhin zeigten wir eine höhere Polizeipräsenz am Bahnhof und auf dem Vorplatz.»

 

Eine Vorbereitung auf solch einen Einsatz habe es nicht geben können, sagt Wolfgang Wurm, Präsident der Bundespolizei Sankt Augustin. «So etwas haben wir noch nicht erlebt — und wir werden es auch nicht hinnehmen.»

 

«Noch keine konkreten Täterhinweise»

 

Insgesamt habe es bis jetzt 60 Anzeigen von 80 Geschädigten gegeben. Ein Viertel der Delikte stehe im Zusammenhang mit sexuellen Übergriffen. Drei von vier Opfern stammten den Angaben nach nicht direkt aus Köln. Albers geht zudem davon aus, dass es noch mehr Geschädigte gibt, die sich noch nicht gemeldet haben.

 

Wer die Täter sind, könne man noch nicht sagen, so Heidemarie Wiehler, Direktion Kriminalität. «Wir haben noch keine konkreten Täterhinweise. Die Täter werden aber vorwiegend als aus dem nordafrikanischen und arabischen Raum stammend beschrieben.»

 

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