Der Mann, der am Jahrestag der «Charlie Hebdo»-Anschläge in Paris Polizisten attackiert hatte, war in Deutschland Asylbewerber. Er ist bereits mehrfach auffällig geworden und der Polizei bekannt.
Deutsche Sicherheitsbehörden haben neue Erkenntnisse über den Mann, der Anfang Januar am Jahrestag der Mordattacke auf die Redaktion von «Charlie Hebdo» in Paris Polizisten attackiert hatte. Der erschossene Sympathisant der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) trug nicht nur eine deutsche SIM-Karte bei sich. Nach Erkenntnissen von Sicherheitsdiensten war er auch Asylbewerber in Deutschland und hat in der Flüchtlingsunterkunft in Recklinghausen im September 2015 das Zeichen des IS an die Wand gemalt, erfuhr die «Welt am Sonntag» aus deutschen Sicherheitskreisen. Die betreffende Wohnung wurde am Samstag durchsucht. Nach bisherigen Erkenntnissen hätten sich aber keine Hinweise auf weitere mögliche Anschläge ergeben.
Laut Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve soll sich der Täter außer in Deutschland auch in der Schweiz und Luxemburg aufgehalten haben. Heute sei bekannt, dass er ohne Zweifel tunesischer Herkunft sei und «dass er sich in mehreren Ländern der Europäischen Union aufgehalten haben soll, in Luxemburg, der Schweiz, Deutschland», sagte Cazeneuve. Auf die Frage, ob der Mann möglicherweise Komplizen gehabt habe, erwiderte er in dem Interview mit den Sendern Europe 1 und iTélé sowie der Zeitung «Le Monde»: «Meines Wissens nicht.»
Er rief die Medien zur Vorsicht im Hinblick auf Informationen über den Mann auf. Dessen Aufenthalt in einer deutschen Asylbewerberunterkunft könne er nicht bestätigen, weil er nicht wisse, ob die Informationen zutreffen.
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