
In geheimen Operationen liefert die CIA Waffen an syrische Rebellen. Mit großzügiger Unterstützung der Saudis, schreibt die New York Times.
Seit Jahrzehnten versorge Saudi-Arabien die USA mit Geld und decke Washingtons Geheimnisse, wenn die Vereinigten Staaten sich wieder einmal in Konflikte weitab ihres Territoriums einmischen würden. Mal hätten sich die beiden Länder dabei abgestimmt, mal „stellten die Saudis einfach Schecks für geheime Operationen der Amerikaner aus“, so die Zeitung New York Times. Schon 2013 hätten Saudi-Arabien und die CIA eine verdeckte Operation unter dem Decknamen „Sykomore“ vereinbart, um in Syrien gemeinsam Rebellen auszubilden. Dieser Absprache nach hätten die Saudis Waffen geliefert und Geld bereitgestellt, CIA-Mitarbeiter ihrerseits hätten die Aufständischen an Kalaschnikows und Panzerfäusten ausgebildet, schreibt die New Yorker Zeitung unter Berufung auf ehemalige und aktive Mitarbeiter der US-Präsidialverwaltung.
Die Beziehungen Washingtons und Riads seien momentan im Wandel, weil die USA auf Öl-Importe weniger angewiesen und zudem auf einem Annäherungskurs mit dem Iran seien. Dennoch bleibe das Bündnis erhalten – getragen vom saudischen Geldstrom und von gemeinsamen Interessen. Die Durchführung gemeinsamer Geheimoperationen sei einer der Gründe, warum die Vereinigten Staaten Saudi-Arabien wegen Menschrechtsverletzungen, der Lage der Frauen und der Unterstützung des Wahhabismus – einer radikalen islamistischen Bewegung – öffentlich nicht kritisieren wollten, heißt es in dem US-Blatt.
„Die Saudis machten keinen Hehl daraus, dass sie aufständische Gruppierungen in Syrien bewaffnen. Die Intensität ihrer Zusammenarbeit mit der CIA bei verdeckten Operationen und das Ausmaß ihrer Finanzhilfen an US-amerikanische Geheimdienste war indessen unbekannt“, schreibt die Zeitung unter Berufung auf weitere Insiderquellen vom Persischen Golf.
Die Höhe der von Saudi-Arabien für die Ausbildung der Rebellen bereitgestellten Mittel nennen US-amerikanische Beamte nicht. Sie sagen jedoch, dass die Hilfe der Saudis an die gegen den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad kämpfenden Aufständischen mehrere Milliarden US-Dollar betrage, heißt es in der New York Times.
Der saudische Prinz Bandar ibn Sultan – zwischen 2012 und 2014 Generaldirektor des Nachrichtendienstes seines Landes – habe angewiesen, dass saudische Agenten in Ost-Europa tausende Kalaschnikows und Millionen Schuss an Munition für die syrischen Aufständischen anschafften. Die CIA habe einige Deals vermittelt – etwa einen Großauftrag an Kroatien in 2012. Die USA selbst seien zu dem Zeitpunkt größtenteils unbeteiligt gewesen: Das Weiße Haus habe an die Rebellen in Syrien lediglich nicht-letale Unterstützung geleistet. Später jedoch habe Präsident Barack Obama genehmigt, dass die CIA die Aufständischen direkt ausbilde und bewaffne, schreibt die Zeitung.
Das gemeinsame Programm der CIA und Saudi-Arabiens zur Ausbildung und Bewaffnung syrischer Rebellen habe mit dem Programm, dessen Einstellung das Pentagon früher verkündet habe, nichts gemeinsam. Das vom US-Verteidigungsministerium abgeschlossene Programm habe Kämpfer gegen den Islamischen Staat – die Organisation ist in Russland verboten (Anm. d. Red.) – ausgebildet. Das aktuelle Programm hingegen habe die Bekämpfung der syrischen Regierungstruppen zum Ziel, schreibt die New York Times.
Quelle: Sputniknews