Slowakischer Premier zu Migrationspolitik: „EU begeht rituellen Selbstmord“

 

Die Europäische Union begeht aus Sicht des slowakischen Premiers Robert Fico mit ihrer Migrationspolitik „rituellen Selbstmord“, wie die tschechische Zeitung Pravo berichtet.

 

 

„Vielleicht gerate ich wieder unter Kritik. Aber ich bin der Ansicht, dass die Europäische Union derzeit einen rituellen Selbstmord begeht und wir schauen einfach zu“, sagte Fico gegenüber der Zeitung im Interview.

 

Um den Migrantenstrom nach Europa zu stoppen, sei es notwendig, die Kontakte zwischen der EU und der Türkei zu stärken.

 

Fico rief die EU-Mitgliedsstaaten zudem dazu auf, die Grenzen des Schengen-Raums zu stärken. Dem Premier zufolge sei eine Politik der Quoten zur Flüchtlingsverteilung nicht gerechtfertigt. Solche Quoten würden einfach nicht funktionieren. Tausende Migranten würden weiterhin täglich in Europa eintreffen, wobei die meisten von ihnen gar nicht vor Krieg fliehen, sondern einfach versuchen würden, auf der Suche nach lukrativer Einkommensquellen als Migranten in die EU zu gelangen.

 

„Aktuell hat der Zustrom ein wenig nachgelassen. Dies hängt jedoch nicht mit der Tätigkeit von Grenzsoldaten zusammen. Ihnen (den Migranten – Anm. d. Red.) ist es einfach zu kalt geworden. Wenn die EU es nicht schafft, wesentliche Ergebnisse bei der Einschränkung des Migrantenstroms bis Ende 2016 – Anfang 2017 zu erzielen, werden wir Zeugen des bereits erwähnten rituellen Selbstmords der EU sein“, schloss der Spitzen-Politiker.

Wegen der Migrationskrise hatte die EU-Kommission ein Quotensystem erarbeitet, demzufolge illegale Flüchtlinge, die sich in Europa aufhalten, automatisch auf alle EU-Länder verteilt werden müssen. Die meisten EU-Länder waren mit der Einführung solcher Verteilungsquoten einverstanden. Doch Bratislava nahm mit anderen Ländern der Visegrad-Gruppe (Tschechien, Polen und Ungarn) eine harte Position ein – strikt gegen diese Quoten und für die sofortige Sicherung der Schengen-Grenzen.

Quelle: Sputniknews