Ukraine: Rechter Sektor fordert von Haupt-Militärstaatsanwalt Kniefall

 

Der „Rechte Sektor“ hat vom Obersten Militärstaatsanwalt der Ukraine Anatoli Matios buchstäblich „Entschuldigungen auf Knien“ gefordert, nachdem dieser eingeräumt hatte, dass die bewaffnete Nationalistenmiliz nicht ganz verfassungskonform sei. Wenn sich der Beamte nicht kniefällig entschuldige, solle er sich von seinem Amt verabschieden, hieß es.

 

Matios hatte in einem Interview für den ukrainischen Radiosender „Hromadske Radio“ gesagt, dass der „Rechte Sektor“, der auf der Seite der Regierungstruppen  gegen Regierungsgegner im östlichen Industriegebiet Donbass kämpft, „aus juristischer Sicht und im Sinne der ukrainischen Verfassung eine rechtswidrige bewaffnete Formation“ sei.

 

Diese Äußerung  des Staatsanwalts sei beleidigend für die Kämpfer des „Rechten Sektors“, kommentierte der Sprecher der rechtsextremen Miliz Alexej Byk am Dienstag in Kiew. „Herr Matios muss nach seinen Äußerungen unsere Kämpfer kniefällig um Entschuldigung anflehen oder zurücktreten“, zitierte ihn die Nachrichtenagentur Unian.

 

Der „Rechte Sektor“ war die treibende Kraft hinter dem ukrainischen Umsturz vom Februar 2014, bei dem der frühere Präsident Viktor Janukowitsch entmachtet wurde. Seit dem Machtwechsel unterstützen die Nationalisten die reguläre Armee gegen die Regierungsgegner im Osten der Ukraine. Im Mai 2014 waren die Ultranationalisten am Branddrama in Odessa beteiligt, bei dem Dutzende Regimegegner bei lebendigem Leib verbrannt waren.

 

In den Folgemonaten ging der „Rechte Sektor“ jedoch immer mehr auf Distanz zur Regierung und drohte Kiew mit einem neuen Aufstand mit noch mehr Blutvergießen. Im vergangenen Juli überfielen schwerbewaffnete Angehörige der Nationalisten-Miliz die Stadt Mukatschewe im Westen der Ukraine und lieferten sich Gefechte mit den dortigen Sicherheitskräften.

 

Im November war der Begründer und erste Anführer des Rechten Sektors, Dmitri Jarosch (44), zurückgetreten und hatte angekündigt, eine neue, weniger radikalisierte Bewegung ins Leben rufen zu wollen.

 

Quelle: Sputniknews