Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier hat Russlands Rolle bei der Entschärfung der Krise in Syrien in einem Interview mit der „Berliner Morgenpost“ gelobt.
Die erzielte Waffenruhe sei „der vielleicht wichtigste Schlag gegen IS“, so Steinmeier. „Regierungstruppen und Opposition reiben sich zumindest für den Moment nicht gegenseitig auf, sondern können ihre Kräfte auf den Kampf gegen IS und die Brutstätte des Terrors konzentrieren“.
„Die Waffenruhe, die Gewährung humanitärer Zulieferungen, der Beginn der Friedensgespräche in Genf – all das wäre ohne eine konstruktive Einbindung Russlands nicht realisierbar gewesen“, sagte Steinmeier.
Russlands Engagement in Syrien habe viele Gründe.
„Einer davon ist ganz ohne Zweifel Moskaus Angst, dass ein radikalisierter Islam vom Mittleren Osten aus in die muslimischen Regionen Russlands zieht. Vergessen wir nicht: Russland ist mehrfach schon Opfer islamistischen Terrors gewesen“, erklärte Steinmeier im Interview.
Russland verfolge in Syrien auch noch eigene Interessen, die Etablierung eigener Einflusszonen im Mittleren Osten gehöre dazu. „Aber Russland hat kein Interesse am Dauerchaos und an der völligen Zerstörung staatlicher Strukturen im Mittleren Osten“, sagte Steinmeier.
Die syrische Regierungsarmee hat am vergangenen Wochenende besondere Erfolge erzielt, indem sie die Terrormiliz Daesh („Islamischer Staat“, IS) aus der Stadt Palmyra vertrieben hat. Syriens Präsident Bashar al-Assad hat in einem Telefonat mit Russlands Staatschef Putin erklärt, dass dies ohne Russlands Unterstützung niemals möglich geworden wäre.
Quelle: Sputniknews