Die kurdischen Peschmerga im Nordirak haben offenbar sämtliche Öltransporte des «Islamischen Staats» in Richtung Türkei blockiert. Damit verliert die Terrororganisation eine wichtige Einnahmequelle.
Die Ölschmuggelrouten von Kirkuk in die Türkei sind nun offenbar dicht. Allen Beteuerungen türkischer Offizieller zum Trotz war dieser Ölhandel zwischen dem «Islamischen Staat» und türkischen Abnehmern mittels Zwischenhändler ein boomendes Geschäft, welches der Terrororganisation Millioneneinnahmen verschaffte – und unter anderem den Türken günstiges Erdöl.
Der Polizeichef von Kirkuk, Brigadegeneral Sarhad Quadir dementierte die Berichte, wonach die irakische Stadt der Markt für das vom «Islamischen Staat» ausgebeutete Erdöl und das Tor zu den Weltmärkten sei. «Alle Routen zwischen dem IS und den Linien der Peschmerga, beginnend in Hawija, Riadh und Rashad, wurden blockiert», so Quadir unter Bezugnahme auf Schlüsselstädte, die unter Kontrolle des IS stehen und direkte Verbindungen zu Kirkuk aufweisen, welche in der Hand der Kurden ist.
Inzwischen haben die Peschmerga, welche die militärische Kontrolle über die irakischen Kurdengebiete ausüben, drei Schmuggelnetzwerke zerstört und dabei Dutzende «Ölpiraten» festgenommen. Diese sind selbst vorwiegend Kurden aus der Region. Der Premierminister des kurdischen Autonomiegebiets im Nordirak, Nechirvan Barzani, warnte davor, dass der «Ölschmuggel für den IS als Hochverrat» erachtet wird und dass seine Regierung «jede erdenkliche rechtliche Bestrafung verfolge, um so etwas zu verhindern».
Barzani macht den Ölhandel auch für die Terroranschläge in Brüssel mitverantwortlich. Der IS «verdient Geld um Attacken wie jene in Brüssel letzte Woche anzuheizen, indem es einen laufenden Strom an Öl verkauft, welches von den IS-kontrollierten Territorien im Irak in die USA, Teile Europas und nach Israel fließt», so der Kurdenführer weiter. Immerhin dürfte die Organisation mit dem Ölverkauf wöchentlich mehrere Millionen Dollar verdienen und damit auch diverse Terrorzellen finanzieren.
Quelle: Contra Magazin