„Deutschlandtrend“: Mehrheitliche Skepsis gegenüber Türkei und EU-Flüchtlingsdeal

 
Die Mehrheit der Deutschen lehnt sowohl den EU-Türkei-Deal zur Reduzierung der Flüchtlingszahlen als auch einen EU-Beitritt der Türkei ab, wie aus dem ARD- Deutschlandtrend vom April hervorgeht. Die Türkei wird kaum als vertrauenswürdiger Partner wahrgenommen, genießt gar noch weniger Vertrauen unter den Deutschen als Russland.

 

Laut der Umfrage halten 56 Prozent der befragten Deutschen das Abkommen mit der Türkei für „eher schlecht“, 39 Prozent bewerteten es als „eher gut“. Somit ist die Zahl der Deal-Gegner im Vergleich zum Vormonat um 7 Prozent gestiegen: Im März waren es laut Spiegel 49 Prozent.

 

Die Deutschen scheinen sich unsicher darüber zu sein, ob der Deal mit der Türkei tatsächlich Wirkung zeigen werde. So hätten 40 Prozent der Befragten angegeben, dass dank der Vereinbarung weniger Flüchtlinge nach Deutschland kämen. 41 Prozent stimmten dafür, dass sich eher nichts ändere: Sie erwarten, dass die Flüchtlingszahlen gleich bleiben werden. 14 Prozent glauben gar, der Deal werde noch mehr Flüchtlinge ins Land bringen.

 

Die Deutschen lehnen außerdem einen möglichen EU-Beitritt der Türkei mehrheitlich ab: 68 Prozent sprachen sich im Deutschlandtrend dagegen aus. Das könne unter anderem auf das Image des Landes zurückzuführen sein, welches sich durch die jüngsten Verletzungen der Pressefreiheit weiter deutlich verschlechtere.

 

Die große Mehrheit der Deutschen misstraut den Umfragen zufolge der Türkei grundsätzlich: 79 Prozent der Befragten hielten die Türkei für keinen vertrauenswürdigen Partner. Lediglich 17 Prozent vertraten die Meinung, der Türkei könne man trauen.

 

Zum Vergleich: In derselben Umfrage sprachen sich 25 Prozent der Befragten für Russland als einen vertrauenswürdigen Partner Deutschlands aus. Im Vergleich zum Vorjahresmonat hat Russland hier neun Prozentpunkte zulegen können, während die Türkei auf dem Vorjahresstand verharrte.

 

Quelle: Sputniknews