„Wir waren lange geduldig“ – Demonstranten in Kiew rufen Poroschenko auf die Straße

 

Die Regierungsgegner, die am Freitag vor der Präsidentenresidenz in Kiew Autoreifen in Brand gesetzt und sich ein Gerangel mit der Polizei geliefert haben, rufen Staatschef Petro Poroschenko auf die Straße, um von ihm persönlich die Entlassung ranghoher Beamter und eine Freilassung von Aktivisten aus den Gefängnissen zu fordern.

 

„Wir sind da, um Präsident Poroschenko zu treffen und ihm viele Fragen zu stellen“, sagte ein Demonstrant gegenüber dem ukrainischen Sender „112 Ukraine“. Nach seiner Meinung hat sich in der Ukraine seit dem Machtwechsel vor zwei Jahren kaum etwas geändert. „Wir waren lange geduldig. Jetzt wissen wir nicht mehr, worauf wir eigentlich warten.“

 

Poroschenko solle den Chef der Anti-Terrorbehörde entlassen und die Staatsanwaltschaft reformieren, fordern die Demonstranten. Zudem wollen sie, dass ihre Mitstreiter, die sie als Opfer politischer Repressalien bezeichnen, aus der Haft entlassen werden.

 

Die Demonstranten hatten nach eigenen Angaben zuvor die Präsidentenadministration um ein Treffen mit dem Staatschef gebeten. „Wir warteten zwei Stunden, doch Poroschenko kam nicht. Deshalb haben wir Autoreifen in Brand gesetzt und legen immer neue ins Feuer. Damit alle wissen: Wir sind auf Dauer hier.“

 


Nur ein paar Straßen weiter protestieren am Freitag ukrainische Bauern gegen zu niedrige Milchpreise. Zu ihrer Protestaktion vor dem Sitz der ukrainischen Regierung brachten die Farmer fünf Kühe mit. Sie werfen dem Kabinett vor, die Landwirtschaft zu ruinieren. Das Polizeiaufgebot vor Ort wurde verstärkt.

Quelle: Sputniknews