Mehr als 5800 in Deutschland registrierte minderjährige Flüchtlinge gelten als vermisst, wie das deutsche Bundesinnenministerium auf eine Anfrage der Funke-Mediengruppe mitteilte.
Laut Innenministerium sollen von 8006 als vermisst gemeldeten Flüchtlingskindern im Jahr 2015 nur 2171 Personen wieder aufgetaucht sein. Unter den verschwundenen minderjährigen Flüchtlinge seien mindestens 555 noch nicht einmal 14 Jahre alt.
„Die vermissten unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge kommen überwiegend aus Afghanistan, Syrien, Eritrea, Marokko und Algerien», heißt es in der Behördenmitteilung.
Zuvor hatte der Europol-Pressedienst im März mitgeteilt, dass in den vergangenen Monaten in Europa mehr als 10.000 allein reisende Flüchtlingskinder spurlos verschwunden seien. Man befürchte, viele von ihnen könnten von kriminellen Netzwerken für Organhandel und Sexarbeit missbraucht worden sein.
2015 waren 1,8 Millionen Flüchtlinge in der Europäischen Union eingetroffen. Ein Großteil von ihnen gelangte über die Türkei nach Griechenland und von dort aus weiter in andere EU-Länder. Die Europäische Kommission spricht von der größten Migrationskrise seit dem Zweiten Weltkrieg.
Seit dem 4. April, ist eine Vereinbarung über die Rücknahme der Flüchtlinge, die über die Türkei nach Europa gereist waren, in Kraft. Die Türkei ist demnach verpflichtet, illegal eingetroffene Nicht-Syrer in ihre Herkunftsländer zurückzuschicken und die illegal nach Europa eingereisten Syrer gegen legale, in der Türkei lebende Syrer nach der Formel „Eins zu Eins“ auszutauschen.
Quelle: Sputniknews