Trotz Sanktionen: Russische Raketentriebwerke weiter an USA verkaufen

Trotz der aktuellen politischen Differenzen will Russland noch wenigstens mehrere Jahre Raketentriebwerke vom Typ RD-180 an die USA liefern, wie der Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Igor Komarow, mitteilte.

 

„Offen gesagt, die USA kaufen unsere Raketenantriebe nicht aus reiner Wohltätigkeit. Es gibt einen klaren Grund dafür: Sie sind momentan einfach weltweit die besten, sowohl vom Preis als auch der Qualität her“, so Komarow.

 

„Wir sind uns sicher, dass die USA noch mehrere Jahre unsere Triebwerke kaufen werden. In diesem Jahr haben wir gute Chancen, eine Reihe von umfassenden Verträgen in diesem Bereich abzuschließen.“

 

Der US-Kongress hatte 2014 auf Anregung von US-Senator John McCain beschlossen, auf Triebwerke aus russischer Produktion zu verzichten und die Entwicklung einheimischer Analogien zu beschleunigen. Dieses Verbot wurde jedoch durch das Haushaltsgesetz aufgehoben, das im Dezember 2015 in Kraft getreten ist und bis Oktober 2016 gilt.

 

Gegner des Kaufverbots setzten sich für die Interessen eines Konsortiums aus Boeing und Lockheed Martin ein, das RD-180-Antriebe kauft, um damit Militärsatelliten in den Weltraum zu schicken.

 

Das Pentagon hatte im März mit United Launch Service (ULA) und Aerojet Rocketdyne Verträge geschlossen, laut denen bis zum Jahr 2019 Raketentriebwerke gebaut werden, die die russischen RD-180 ablösen sollen.

 

Die Flüssigkeitsraketentriebwerke RD-180 werden vom Unternehmen Energomasch bei Moskau produziert. Die Aggregate werden insbesondere auf amerikanischen schweren Trägerraketen Atlas V von ULA installiert.

Quelle: Sputniknews