Die ukrainische Partei „Oppositionsblock“ will die Entkommunisierung wie die Umbenennung von Straßen oder den Abriss von Denkmälern in der Ukraine stoppen, weil dies zur Spaltung der ukrainischen Gesellschaft führe, wie aus einer Mitteilung des Pressedienstes der Partei hervorgeht.
„Das Jahr nach der Verabschiedung des sogenannten ‚Dekommunisierungs‘-Gesetzes wurde zum Jahr des Gesellschaftszwangs. Eine forcierte Umbenennung von Ortschaften und Straßen sowie der massenhafte Abriss von Denkmälern ohne Zustimmung der örtlichen Behörden gehören zu Handlungen, die nichts mit Demokratie zu tun haben und die ukrainische Gesellschaft spalten. Wir verlangen, diesem verbrecherischen Prozess ein Ende zu setzen“, so die Partei-Mitteilung.
Wenn sich die Staatsführung dem nicht bald annehmen würde, müsse sie von Menschen den gestoppt werden, die bei einer vorgezogenen Parlamentswahl ihre Beurteilung dazu abgeben würden, schreibt der „Oppositionsblock“-Pressedienst. Über die Umbenennung von Straßen und den Abriss von Denkmälern müssten doch eigentlich örtliche Behörden entscheiden.
„Die von den Machtorganen ausgedachte ‚Entkommunisierung‘ hat sich in einen Kampf gegen die eigene Geschichte verwandelt, sogar gegen ihre heldenhaften Seiten“, so der Pressedienst.
Im Mai 2015 war in der Ukraine ein Gesetz in Kraft getreten, das das kommunistische und das NS-Regime verurteilt und die Propaganda sowjetischer Symbole verbietet. Laut diesem Entkommunisierungs-Gesetz sollen die Städte und Straßen der Ukraine, die die Namen sowjetischer Staatsfunktionäre tragen, umbenannt werden.
Das Ukrainische Institut für nationales Gedenken hatte eine Liste mit 520 historischen Persönlichkeiten veröffentlicht, deren Aktivitäten unter die Dekommunisierung fallen und deren Namen aus diesem Grund aus geographischen Bezeichnungen verwinden sollen.
Die Kampagne gegen das sowjetische Erbe war in der Ukraine nach dem Machtwechsel vom Februar 2014 eingeleitet worden. Bis November 2016 sollen landesweit mehr als 900 Ortschaften umbenannt werden.
Quelle: Sputniknews