BAMF-Chef Frank-Jürgen Weise begrüßt das geplante Integrationsgesetz. Eine Sache aber sei verbesserungswürdig. So sollen Flüchtlinge ihre Ausbildung vorerst ohne schriftliche Prüfung beenden können.
Der Chef des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Frank-Jürgen Weise, hat die Eckpunkte für ein Integrationsgesetz begrüßt, zugleich aber weitere Anstrengungen angemahnt. Vor allem müsse die Lücke zwischen Nachfrage und Angebot bei den Sprachkursen geschlossen werden, sagte er dem «Handelsblatt«.
Zudem müsse es weitere Erleichterungen bei der Ausbildung geben. «Ich höre aus den Berufsschulen, dass es etwa bei arabischsprechenden Flüchtlingen vor allem mit dem Schreiben hapert. Warum erlauben wir ihnen nicht, eine Ausbildung zu machen und die schriftliche Prüfung in einer bestimmten Frist nachzureichen?», schlug Weise vor.
Die von den Spitzen der schwarz-roten Koalition beschlossene Wohnsitzauflage auch für anerkannte Flüchtlinge sollte aus Weises Sicht fallen, «sobald Arbeit in Reichweite kommt».
Am Samstag hatte der neue Chef des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) bereits Maßnahmen zur leichteren Integration in den Arbeitsmarkt vorgeschlagen. «Eine temporäre Aufhebung des Mindestlohns, um diese Menschen in Arbeit zu bringen, begleitet von Sprachkursen und anderen Qualifikationsmaßnahmen, ist sinnvoll», sagte Achim Wambach in Mannheim.
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