Im Mittelmeer hat sich nach italienischen Angaben erneut eine Flüchtlingskatastrophe ereignet.
«Es ist sicher, dass wir es genau ein Jahr nach der Tragödie in libyschen Gewässern wieder mit einer Tragödie zu tun haben», sagte der italienische Außenminister Paolo Gentiloni am Montag am Rande eines EU-Ministertreffens in Luxemburg.
Die verunglückten Menschen waren demnach in Ägypten aufgebrochen. Konkrete Opferzahlen nannte er nicht.
Der somalische Regierungssprecher Abdisalan Aato sagte der Deutschen Presse-Agentur in der Hauptstadt Mogadischu, auf den Booten hätten sich rund 500 Migranten befunden. «Unseren Informationen zufolge sind viele Somalis in dieser Tragödie ums Leben gekommen.»
Aato sagte weiter, ungefähr 200 der Bootsinsassen stammten aus Somalia und der autonomen Region Somaliland. «Dieser Unfall, bei dem viele unserer jungen Männer Berichten zufolge ums Leben kamen, hat uns sehr schockiert», betonte der Präsident Somalilands, Ahmed Mohamed Mohamud Silanyo, in einer Mitteilung. Nach lokalen Medienberichten überlebten nur 23 Migranten das Unglück.
Boote kamen wohl aus Ägypten
Die verunglückten Menschen waren nach Angaben des italienischen Außenministers in Ägypten aufgebrochen. Man versuche, mehr Informationen zu bekommen. Auch Italiens Präsident Sergio Mattarella sprach in Rom von einer «weiteren Tragödie im Mittelmeer», nannte aber ebenfalls keine Einzelheiten.
Wo exakt sich die Katastrophe ereignet hat, war zunächst nicht klar. Auch zu den genauen Umständen des Unglücks gab es keine präzisen Angaben.
Frontex-Sprecherin Izabella Cooper konnte keine Angaben zu dem Vorfall machen. Die EU-Grenzschutzagentur sei nicht beteiligt gewesen und habe weder Zahlen noch eine offizielle Bestätigung. Ansprechpartner seien die ägyptischen Behörden.
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