Russland auf dem Weg zum Goldrubel. Von Marco Maier

 

Im Gegensatz zu den anderen «Fiat-Währungen» als Reserve ist Gold eine wirkliche Deckung für die eigenen Geldbestände der Zentralbanken. Russland spielt hierbei mit der Ausweitung der Goldreserven eine Vorreiterrolle.

 

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Mit nunmehr 1.762 Tonnen Gold besitzt die russische Zentralbank eine enorme Rücklage zur Sicherung des Rubels. Berechnet man nur rein die Geldmenge M0, also das Zentralbankgeld in Form von Münzen und Banknoten, welche 7.149,5 Milliarden Rubel umfassen, liegt Russland wohl von allen entwickelteren Volkswirtschaften auf Rang eins in Sachen Golddeckung. Das heißt: Auf jeden «echten» Rubel kommen knappe 0,25 Gramm Gold.

 

«Echte» Rubel deshalb, weil alle anderen Geldformen wie Bankguthaben, Aktien und dergleichen lediglich Zahlungsversprechen der Banken, Unternehmen und dergleichen in Zentralbankgeld sind, während die Russische Zentralbank (wie jede andere Notenbank auch) lediglich für die von ihr ausgegebenen Münzen und Banknoten «geradestehen» muss. Im Endeffekt gilt auch hier: Nur Bares ist Wahres.
 
Nimmt man den aktuellen Goldpreis her, ist ein Gramm des Edelmetalls rund 39,20 US-Dollar (bzw. 34,80 Euro) wert. Faktisch ist also jeder einzelne Rubel (um das Verhältnis besser darstellen zu können) derzeit mit Gold im Wert von etwa 9,80 Dollar (bzw. 8,70 Euro) besichert. Zentralbank-Rubel versteht sich. Zwar kommen da noch Geldreserven in Fremdwährungen (Dollar, Euro, Yen, Yuan…) hinzu, was jedoch im Falle eines globalen Währungscrashs nicht mehr viel zu sagen hat.
 
Bedenkt man, dass Russland die Währungsreserven in den letzten 8 Jahren faktisch verdreifacht hat und geht man davon aus, dass sich der Aufbau der Goldreserven so weiterzieht, könnte Russland im Jahr 2025 bereits so zwischen 3.000 und 4.000 Tonnen Gold in den Tresoren lagern. Man könnte fast schon sagen: Russland hat in Sachen Rubel goldene Zukunftsaussichten.

 

 

Quelle: Contra Magazin