Der italienische Premier Matteo Renzi hat die von Österreich geplanten Grenzkontrollen am Brenner als einen „Verstoß gegen die europäischen Regeln, die Geschichte, die Logik und die Zukunft“ kritisiert.
Mit Hinweis darauf, dass die aktuellen Flüchtlingszahlen geringer als in früheren internationalen Warnrufen dargestellt ausfielen, schlussfolgerte der italienische Ministerpräsident:
„Das alles bestätigt, dass die Hypothese, den Brenner zu schließen, ein dreister Verstoß gegen die europäischen Regeln, die Geschichte, die Logik und gegen die Zukunft ist.»
Renzis scharfe Kritik basiert auf den jüngsten Medienberichten darüber, dass am Brenner Grenzkontrollen bei der Einreise aus Italien nach Österreich eingeführt werden sollen. Dafür sollen bis zu 240 Polizisten und Soldaten eingesetzt werden.
Die Kontrollen sollten abhängig von einem Flüchtlingsandrang beginnen und könnten jederzeit starten, zitiert die Tagesschau den Tiroler Landespolizeidirektor Helmut Tomac.
Am wichtigsten Grenzübergang zwischen Österreich und Italien werden parallel Vorbereitungen zu einem 370 Meter langen Maschendrahtzaun getroffen.
Die Kontrollen sollen die Autobahn, die Bundesstraße sowie den Zugverkehr betreffen. Die Behörden warnen vor Verzögerungen auf Reisen aus Italien nach Österreich.