Das erste «Märtyrermuseum» Skandinaviens will eine Künstlergruppe in Kopenhagen eröffnen und darin auch Fotos der Attentäter von Brüssel ausstellen.
In der in Dänemark geplanten Ausstellung zu den «Märtyrern» der Weltgeschichte wollen die Organisatoren die Attentäter von Paris und Brüssel als „Märtyrer» hinstellen. Es sollen Exponate ausgestellt werden, die einen Bezug zu den Brüdern Khalid und Ibrahim El Bakraoui, die die Anschläge im März in Brüssel verübt haben, sowie einen Bezug zu dem Attentäter in der Pariser Konzerthalle Bataclan von November 2015, Fouad Mohammed Aggad, haben. Auf der Ausstellung werden voraussichtlich Fotos von ihnen, Kopien persönlicher Dinge von ihnen und Schilder mit Angaben zu ihnen zu sehen sein. Die Organisatoren wollen die Geschichte von Fouad Mohammed Aggad „in seinem Namen“ erzählen.
Die Attentäter werden in der Ausstellung an der Seite von historischen Persönlichkeiten, die ihr Leben für ihre Sache gaben, zu sehen sein. Dazu gehörten die französische Nationalheldin Jeanne d’Arc und der griechische Philosoph Sokrates. Den Gestaltern der Ausstellung geht es darum, den „Begriff ‚Märtyrer‘ aus so vielen Blickwinkeln wie möglich zu beschreiben». Ihnen zufolge ist jeder (Mensch – Anm. d. Red.) der Held seiner eigenen Geschichte“, schreibt die britische Zeitung The Guardian am Dienstag.
Die geplante Ausstellung sorgte in der Öffentlichkeit in Dänemark für heftige Empörung. Das Mitglied der größten dänischen Partei Venstre Diego Gugliotta wolle eine Anzeige gegen die Kunstaktion erstatten.
Die Ausstellung soll vom 26. Mai bis 10. Juni auf dem Gelände der ehemaligen Abtei in einem populären Kopenhagener Stadtteil stattfinden. Vor einigen Jahren hatte es dort bereits eine Theateraufführung gegeben, die dem norwegischen Nationalisten Anders Breivik, der 2011 77 Menschen tötete, gewidmet war.