Nato-Vertreter: „Speerspitze“ hilflos gegen Russland

 

Die 5000-köpfige schnelle Eingreiftruppe, die sogenannte „Speerspitze“ der Nato in Osteuropa, kann im Kriegsfall von Russland neutralisiert werden, noch bevor sie in den Kampf zieht. Das haben zwei ranghohe Vertreter der Militärallianz gegenüber der Financial Times eingestanden.

 

 

Die Eingreiftruppe sei sehr anfällig, sagte ein Nato-Sprecher. Die Entscheidung Russlands, Waffen in der Ostsee-Exklave Kaliningrad zu stationieren, stelle für die „Speerspitze“ eine Bedrohung dar. „Russland besitzt land- und seegestützte Flugabwehr- und Schiffsabwehrraketen sowie Kampfflugzeuge, die im Gebiet Kaliningrad und in anderen Regionen des Landes stationiert sind, jedoch riesige Gebiete abdecken können.“

 

Schon beim Versuch, die Eingreiftruppe östlich der Oder in Gefechtsstellung zu bringen, könnten sie bekämpft werden, noch bevor sie in den Kampf ziehen, zitiert die FT einen Nato-General.

 

US-Verteidigungsminister Ashton Carter hatte Anfang Mai bei einem Besuch in Deutschland angekündigt, vier weitere Kampfbataillone in Osteuropa zu stationieren. Daraufhin sagte Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu, Russland mit zwei neuen Divisionen im Westen des Landes und einer im Süden reagieren. Laut Experten könnte Russland zudem Boden-Boden-Raketen Iskander-M und u-boot-gestützte Kalibr-Marschflugkörper an die westlichen Grenzen verlegen.

 

Zuvor hatte die Regierung in Moskau die Nato wiederholt vor einem Anheizen der Spannungen gewarnt und gleichzeitig angekündigt, auf die Nato-Aufrüstung in der Nähe der russischen Grenzen angemessen zu reagieren.