Der EU-Wirtschaft schaden die Russland-Sanktionen zehnmal mehr als den USA, wie der Geschäftsleiter der Transatlantic Academy und Experte des German Marshall Funds in den USA(GMF), Stephen Szabo, mitteilte.
„Die europäische Wirtschaft hat wegen der Russland-Sanktionen zehnmal größeren Schaden erlitten als die US-Wirtschaft“, schreibt Szabo in einem Artikel, der auf der Webseite des GMF veröffentlicht wurde.
„Der Handel zwischen der EU und Russland ist im Zeitraum zwischen 2013 und 2015 von 326,5 Milliarden Euro auf 210 Milliarden gesunken, während der US-Handel mit Russland nur von 38,2 Milliarden Dollar auf 23,6 Milliarden zurückging“, hieß es in dem Artikel.
Die Zahlen belegen, dass die Negativauswirkungen der Russland-Sanktionen auf die EU-Mitgliedsstaaten zehnmal höher sind als die Verluste der USA, entsprechend der unterschiedlichen Handelsvolumen zwischen Russland und den Staatenverbünden.
Szabo bezeichnet die EU-Politik gegenüber Russland als „reine Demonstration westlicher Solidarität“. Dabei betont er, dass gerade deswegen die Sanktion derzeit nicht aufgehoben werden sollen.
Mittlerweile unterstützen nicht mehr alle EU-Länder die Fortsetzung der Sanktionspolitik gegenüber Moskau. Für deren Aufhebung tritt beispielsweise die größte deutsche Oppositionspartei „Alternative für Deutschland“ (AfD) ein. Die Sanktionen beeinflussten die deutsche Wirtschaft sehr negativ. Auch das französische Parlament hatte im April für die Aufhebung der Sanktionen gestimmt.
Im Sommer soll der EU-Rat über die Beibehaltung der Russland-Sanktionen entscheiden.