Das Tochterunternehmen des ukrainischen staatlichen Rüstungskonzerns „Ukroboronprom“ kauft nun über britische Zwischenhändler russische Ersatzteile für die eigene Panzertechnik ein, wie der TV-Sender Hromadske unter Berufung auf eigene Recherchen berichtet.
Die Firma „Ukrinmasch“ kaufte demnach für sowjetische Schützenpanzerwagen BTR-70 Gleisketten sowie Triebwerke aus russischer Produktion ein. Als offizieller Lieferant trat dabei die britische Firma „Rion Assets Company LTD“ mit einem Bankkonto in Lettland, auf, so Hromadske.
Als Direktorin der Firma gelte rein formell eine Bürgerin der Seychellen, doch in Wirklichkeit sollen Kiewer Bürger dahinter stecken. Als Postanschrift sei in den Dokumenten eine Wohnung in der ukrainischen Hauptstadt angegeben.
Wie aus den Dokumenten hervorgeht, kaufte Ukrinmasch bei dem britischen Zwischenhändler 20 Gleisketten aus russischer Herstellung im Wert von insgesamt 121.000 Dollar. Für die 20 russische Triebwerke soll das Unternehmen 160.000 Dollar ausgegeben. Der Preis eines Treibwerks beträgt demnach 8.000 Dollar bei einem normalen Durchschnittspreis von etwa 3.000 Dollar, behauptet der TV-Sender.
Im Mai hatte sich der Sekretär des Rates für nationale Sicherheit und Verteidigung der Ukraine, Alexander Turtschinow, über ein Defizit letaler Waffen im Land beschwert. Er erklärte damals, dass Waffenlieferungen an die Armee komplett die ukrainische Rüstungsindustrie ausführt, aber das sei „für den Widerstand gegen den Aggressor nicht ausreichend“.
Kiew wendet sich immer wieder mit der Bitte an den Westen, die Militärhilfe für das Land zu erhöhen und mehr tödliche Waffen zur Verfügung zu stellen.
Quelle: Sputnik