In Moskau und St. Petersburg sind in der vergangenen Woche mehrere mutmaßliche Terroristen festgenommen worden, die Anschläge in beiden Städten vorbereitet haben sollen, wie die Zeitung „Kommersant» am Montag schreibt. Die Verdächtigen sollen ihre Ausreise nach Syrien geplant haben.
Laut einer Mitteilung des Föderalen Sicherheitsdienstes (FSB) handelt es sich bei den Personen um Einwanderer aus Tadschikistan, Usbekistan und Kirgisien. In ihren Mietwohnungen seien Schusswaffen und Sprengstoff entdeckt worden. Die Festgenommenen sollen bereits gestanden haben.
Später wurde bekannt, dass sieben von ihnen in St. Petersburg lebten und als Taxifahrer und Nachtwächter arbeiteten. Sie wollten nach FSB-Angaben Anschläge in zwei großen Einkaufszentren verüben.
Drei weitere mutmaßliche Terroristen lebten in Moskau und arbeiteten auf einem der städtischen Baumärkte. Welche Objekte sie im Visier hatten, ist vorerst unbekannt.
Wie eine Quelle sagte, kamen die Festgenommenen zwar aus verschiedenen Ländern und lebten in verschiedenen Städten, standen aber permanent per Telefon und Internet in Kontakt. Sie sollen aus ihren Heimatländer geflohen sein, wo sie von den Ordnungskräften gesucht wurden. Dabei wurde zunächst nur nach drei von ihnen wegen Verbindungen zu radikalen Islamisten gefahndet. Alle anderen waren als „übliche“ Kriminelle eingestuft worden. Alle zehn Personen allerdings sollen in den letzten Monaten unter die Kontrolle eines extremistischen Führers geraten sein, der ihnen einredete, es sei „besser im Krieg in Syrien zu sterben, als in einem Gefängnis in der Heimat dahinzusiechen.“
Laut einer Quelle weckten die verdächtigen Arbeitsmigranten das Interesse der Polizei, nachdem die russischen Behörden entsprechende Informationen von Kollegen aus den früheren Sowjetrepubliken erhalten hatten. Nach dem Abhören von Telefonaten und der Überprüfung der E-Mail-Korrespondenzen leitete die Polizei die gesammelten Informationen an den FSB weiter.
Kontakte mit zum sogenannten «Islamischen Staat» (IS, auch Daesh) soll derweil direkt nur der Anführer der Bande unterhalten haben. Er habe seine Komplizen nach Syrien schicken wollen, aber ihm wurde offenbar gesagt, dass sie zunächst mit Anschlägen in Russland ihre Treue gegenüber dem IS beweisen sollten.
Letztlich intervenierte der FSB rechtzeitig.
Übersetzung: Sputnik