Nach der US-Wahl geht es in Deutschland bereits um die Frage, wer der nächste Bundespräsident sein soll. Nach dem Willen der Union soll es nun Frank-Walter Steinmeier werden. Im Vergleich zu den Vorgängern vielleicht nicht die schlechteste Wahl.
Man kann dem amtierenden Bundespräsidenten viel Kritik entgegenbringen, aber im Vergleich zu seinen Vorgängern wird er wohl die komplette Amtszeit überstehen. Nun steht der amtierende Außenminister Frank-Walter Steinmeier als Nachfolge-Kandidat der Union fest. Aktuell reagierte er in seiner aktuellen Funktion ein wenig trotzig auf das überraschende Ergebnis und zeigte wie Gauck auch im US-Wahlkampf wenig neutrales Taktgefühl, was die Person Donald Trump betrifft. Aber das kann sich auch noch ändern, denn Steinmeier zeigte auch in den Jahren als Außenminister, dass er sich ändern kann und auch seine Positionen überdenkt.
War er 2014 noch eins mit der Bewegung um den Maidan-Putsch und vergriff sich öfters gegenüber Wählern im Ton, so zeigte er in diesem Jahr deutliche Änderungen auf. Vor allem ist anzuführen, dass er den Dialog mit Russland suchte und viele erdenkliche Maßnahmen ergriff, damit der Dialog mit Russland vorangetrieben und erhalten bleibt. Hier sind vor allem auch die Kleinigkeiten oder die Dinge anzuführen, die aufgrund der Sensationsberichterstattung nicht immer in den medialen Vordergrund erschienen ist.
Beispielsweise setzte sich Steinmeier dafür ein, dass der Schüleraustausch zwischen Deutschen und Russischen Schülern fortschreitet, damit sich der bilaterale Austausch auch über die nächsten Generationen hinaus fortsetzen wird. Auch als Vorsitzender der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit besuchte er oft die Länder des Ostblocks und auch in der Ukraine-Krise ließ er es sich nicht nehmen auch die Ukraine zu kritisieren, nachdem Beobachter der OSZE von ukrainischen Kräften angegriffen wurden.
Ein wenig kann man sich schon fast fragen, wer Steinmeier als Außenminister folgen wird, denn als Präsident übt er keine exekutive Außenpolitik, sondern unterzeichnet lediglich die Staatsverträge mit anderen Staaten. Aber wer weiß, ob Steinmeier wieder mit seiner SPD in die Regierung käme, denn hier ist auch Steinmeier eher eine (postitive) Ausnahmeerscheinung. Sicher wäre nicht jeder Politiker der SPD als Kandidat akzeptabel.