Der 2014 gestürzte ukrainische Staatspräsident Wiktor Janukowitsch ist heute im Swyatoschynskyj Kreisstadtgericht von Kiew per Video-Schalte zu den Maidan-Schüssen angehört worden. Bei den Schüssen am 20. Februar 2014 während der Antiregierungsproteste in Kiew kamen über 100 Menschen ums Leben, Polizisten und Demonstranten. Janukowitsch zeigte sich bereits der Presse und kündigte eine ausführliche Pressekonferenz für heute an, bei der er alle Fragen beantworten will.
Im Frühjahr nahmen die Proteste auf dem Maidan in Kiew extrem gewaltsame Züge an. Bewaffnete paramilitärische Gruppen, der rechtsradikale Rechter Sektor sowie der Bandera-verehrenden Swoboda, verwandelten den Protestplatz in ein Schlachtfeld. Polizisten verbrannten bei lebendigem Leibe, wurden zu Tode geprügelt und die „Protestler“ gingen mit beliebigen Gegenständen auf sie los, sogar mit Bulldozern. Menschen wurden teilweise entführt und sogar ermordet, Büros von Politikern gestürmt und verwüstet, und Politiker aus ihren Ämtern gezwungen.
Die Schüsse auf dem Maidan mit über Hundert Toten bildeten den traurigen Höhepunkt des gewaltsamen Putsches. Westliche Medien, Politiker sowie die heutige ukrainische Regierung beschuldigen Janukowitsch die Schüsse befohlen zu haben. Das erscheint nicht nur aus politischer Sicht irrational, auch investigative Untersuchungen, an Hand von Videos und Analysen der Wunden und Einschusslöcher, deuten auf einen anderen Hergang hin.
Gleiche Kugeln und vergleichbare Schusswunden verdichten die These, dass die Berkut-Einheiten und Demonstranten durch dieselben Schützen getötet wurden. Schussrichtung und Videoaufnahmen stützen die Theorie, dass die Schüsse aus einem Gebäude kamen, das von Oppositionellen besetzt gehalten wurde. Janukowitsch und auch die beschuldigten Berkut-Einheiten beteuern bis heute ihre Unschuld. Er hätte nie einen Schussbefehl gegeben, so der ehemalige ukrainische Präsident, der seit seiner Flucht aus der Ukraine in einer Nacht- und Nebelaktion im Exil in Russland lebt.