Kosovo hat mehr als zwei Milliarden US-Dollar für die ehemaligen Kämpfer der einst als terroristisch eingestuften UÇK ausgegeben, schreibt die Sputnik-Korrespondentin Brankica Ristic in ihrer Kolumne. Woher soll die selbsternannte Republik das Geld auch nehmen, wenn nicht von den USA, der EU und aus den Taschen des IWF?
Kosovo sei, gemessen an der Einwohnerzahl, das fünftgrößte europäische Ursprungsland jener Terroristen, die in Syrien für die vermeintlichen Ideale des Islamischen Staates kämpfen. Mindestens 500 Veteranen der ehemaligen Kosovo-Befreiungsarmee – der UÇK – seien derzeit für Daesh im Einsatz. Diese Veteranen sollen größtenteils Gelder aus der kosovarischen Staatskasse erhalten, die regelmäßig von den USA, der Europäischen Union und seit 2009 vermehrt vom Währungsfonds aufgefüllt werde.
106 Millionen Euro habe der IWF für die kosovarischen Veteranen bereitgestellt. Die Regierung in Pristina hat im letzten Jahr Renten an 12.000 ehemalige UÇK-Mitglieder ausgezahlt: 170 Euro pro Person, rund das Doppelte eines Durchschnittsgehalts im öffentlichen Dienst, haben jene Männer bekommen, die in den Neunzigerjahren gegen die legitime jugoslawische Regierung kämpften.
Nun sei die Zahl der Veteranen innerhalb eines Jahres aus irgendeinem Grund um das Vierfache gewachsen – auf 46.000. Pristina müsse den Währungsfonds wieder um Geld bitten. Das sitzt inzwischen aber nicht mehr so locker: Zwar habe der IWF Kosovo Mittel für die Transformation der ehemaligen UÇK in eine vollwertige Armee für das kommende Jahr bereitgestellt, zögere aber, Geld für die Renten der 46.000 Veteranen zu bewilligen und fordere eine erneute Überprüfung ihrer Rentenansprüche.
Die ehemaligen UÇK-Kämpfer drohen indes, sie würden etwas veranstalten, das „härter als die täglichen Straßenproteste“ sei, sollten sie ihr Geld nicht bekommen.
Da bleibe Pristina nur ein Ausweg: die USA, schreibt die Korrespondentin. Ob Washington aber wirklich Veteranen aus dem Kosovo finanzieren werde, stehe nach dem Wahlsieg Trumps in den Sternen.
Gleich nach der Bombardierung Jugoslawiens in 1999 habe Kosovo eine schnelle und bedingungslose internationale Finanzhilfe in Höhe von 3,8 Milliarden US-Dollar bekommen. Zwischen 2000 und 2010 seien bis zu 40 Milliarden Dollar in die Region geflossen. Ein Teil dieser Gelder sei eben für die Unterstützung jener verwendet worden, die heute unter der Daesh-Flagge kämpfen.
Quelle: Sputnik