Der ständige Vertreter Russlands bei den Vereinten Nationen, Witali Tschurkin, hat auf das Vorhaben Frankreichs, eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates wegen der Situation in Aleppo einzuberufen, erstaunt reagiert und bezeichnete es als einen Versuch, Russland wieder zu beschuldigen.
„Hier gibt es einen offensichtlichen Versuch, die Aufmerksamkeit von Mossul abzulenken. Das, was in Mossul vor sich geht, ist in jeder, unter anderem auch in der humanitären Hinsicht, wesentlich schwerwiegender», so Tschurkin.
Am Dienstag hatte der französische Außenminister Jean-Marc Ayrault in Bezug auf die Lage in Aleppo eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates gefordert, „um die Feindseligkeiten zu beenden und humanitäre Hilfe ungehindert durchzulassen». Dem französischen UN-Botschafter, François Delattre, zufolge soll die Sitzung bis Ende Mittwoch stattfinden.
Die französische Initiative sei ein weiterer Versuch, der syrischen Regierung und Russland etwas vorzuwerfen, insbesondere dann, wenn die syrische Armee zu Gegenangriffen übergehe und versuche, irgendwelche Gebiete wieder unter ihre Kontrolle zu bringen, äußerte Tschurkin. „Diesmal geht es um Ost-Aleppo».
Die Situation in Aleppo habe sich sogar einigermaßen verbessert, sagte er. In den letzten Tagen hätten einige Tausende Zivilisten die Stadt verlassen können.
Dass es dabei wieder um eine großangelegte Propaganda-Kampagne gehe, könne man daran feststellen, dass die Mitglieder des Sicherheitsrates von dem Vorsatz, eine Dringlichkeitssitzung einzuberufen, durch die Presse erfahren haben, so Tschurkin.
„Anstatt ein Schreiben an den Vorsitzenden des UN-Sicherheitsrates zu richten, wobei sich die anderen Mitglieder des Sicherheitsrats über ein Treffen verständigen könnten, benachrichtigen sie die Presse und leiten dieses formelle Verfahren nicht ein», sagte der Botschafter.
Quelle: Sputniknews