Russland bedauert laut Kremlsprecher Dmitri Peskow die mindestens zurückhaltende Reaktion der Weltgemeinschaft, darunter auch der USA, auf den jüngsten Mord an russischen Medizinern im syrischen Aleppo. Moskau wünsche sich zudem ein aktiveres Engagement seiner westlichen Partner bei der humanitären Hilfe in Aleppo.
„Wir bedauern sehr, dass die Weltgemeinschaft und darunter auch unsere Partner in Amerika weniger als verhalten auf die Tragödie reagierten, die sich nach einem Beschuss unserer Klinik in Aleppo ereignete“, sagte Peskow laut Sputnik. Es sei traurig, dass Russland die humanitäre Hilfe für vor den Kämpfern fliehende Zivilisten in Aleppo derzeit praktisch alleine leisten müsse. Moskau würde in dieser Frage eine aktivere Position der westlichen Partner begrüßen. Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Generalmajor Igor Konaschenkow, bezeichnete wiederum den Kommentar des Internationalen Komitees des Roten Kreuz (IKRK) zum Tod der russischen Mediziner in Aleppo als „zynisch“. Das Komitee hatte zuvor erklärt, die Attacken auf Krankenhäuser in Aleppo zeugten davon, dass die Konfliktparteien außerstande seien, ihren Verpflichtungen zum Schutz der Ärzte vor Ort nachzukommen.
„Wir hatten zumindest mit der Pietät des IKRK gegenüber der Tätigkeit unserer Ärzte in Aleppo und mit einer Verurteilung des Vorgehens der sogenannten Opposition gerechnet“, so Konaschenkow. Stattdessen hätte Moskau nur zynische Kommentare erhalten, die dem hohen Status des Rotkreuzes nicht entsprächen. Am vergangenen Montag wurde bekannt, dass Kämpfer der syrischen Opposition eine russische mobile Nothilfestation in Aleppo unter Beschuss nahmen. Eine Ärztin sei auf der Stelle getötet worden, die zweite später im Krankenhaus ihren Verletzungen erlegen, ein weiterer Mediziner wurde lebensgefährlich verletzt und kämpft noch immer um sein Leben.