Die Bundespräsidentenwahl letzten Sonntag in Österreich hat drei Wahlsieger zutage gebracht: Alexander van der Bellen, Norbert Hofer und die FPÖ. Dies erläuterte der Vizebürgermeister der Stadt Wien, Johann Gudenus von der FPÖ, im Sputnik-Interview.
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Trotz der knappen Niederlage Hofers haben wir als FPÖ sehr viel gewonnen“, so Gudenus im Gespräch mit Sputnik-Korrespondent Nikolaj Jolkin. „46 Prozent für einen freiheitlichen Kandidaten haben wir noch nie gehabt. Zwar haben wir keinen Präsidenten gestellt, doch gehen wir gestärkt aus dieser Wahl und dieser Auseinandersetzung hervor, weil wir doch fast jeden zweiten Wähler von uns überzeugen konnten.“ Das sei ein gutes Fundament für die nächste Nationalratswahl, ist sich der Wiener FPÖ-Politiker sicher. „Das heißt aber nicht, dass wir die 46 Prozent dort auch eins zu eins umsetzen können.“ In jedem Fall seien den Freiheitlichen „stark am Anwachsen“.
Man müsse ja auch bedenken, fährt Gudenus fort, dass der Wahlsieg von Van der Bellen nur deswegen zustande gekommen sei, da sich das ganze politische System von SPÖ, ÖVP, Neos, Grünen, den Medien, dem ORF und Bilderberger gegen Hofer und die FPÖ zusammengeschlossen habe. „Bei der Nationalratswahl werden diese Parteien jedoch für sich selbst auftreten, dann werden wir natürlich gute Chancen für ein starkes Abschneiden haben“, schätzt der Politiker. „Wir werden jetzt hart arbeiten, um das Vertrauen der Wähler nicht zu verlieren.“
Es sei immer „ein ekliges Spiel“, wenn der gesamte Mainstream, das ganze Establishment die übliche „Faschismus-Keule“ auspacke, ist Gudenus empört: „Man behauptet, Norbert Hofer sei rechtsradikal und ein Nazi. Das ist doch das alte Argument, genauso wie die Behauptung, dass wir den Austritt Österreichs aus der EU wollen, was auch falsch ist. Das hat aber wahrscheinlich auch bei der Wahl gewirkt.“
Gleichzeitig räumt der FPÖ-Mann aus der Hauptstadt aber ein: „Die Wähler merken doch, dass diese Parteien, wie SPÖ und ÖVP, von ihren eigenen Problemen ablenken, weil sie intern extrem zerstritten sind. Wir aber sind eine geeinte, starke Partei ohne Streitigkeiten. Deshalb werden die Eliten nicht mehr ruhig schlafen, da sie genau wissen, dass wir so viel Zuspruch bekommen haben, und die SPÖ und ÖVP sich im Endeffekt große Sorgen deswegen machen müssen. Der Trend gegen das System und das Establishment wird auch in anderen Ländern weitergehen.“