Vergangene Woche verstarb der kubanische Revolutionsführer Fidel Castro, dessen Amt führte seit Bruder bereits weiter. Nun will die EU ihre Politik zu Castro ändern.
Der Beschluss erfolgte am Dienstag auf einer Sitzung des EU-Rates für Wirtschaft und Finanzen. Den «Gemeinsamen Standpunkt» der EU zu Kuba aus dem Jahr 1996 annullierten die Mitglieder des Staatenbundes ebenfalls. Dieser stellte der kubanischen Regierung zufolge eine unzumutbare Einmischung in Kubas Innenpolitik dar.
Die EU strebt mit der Entscheidung an, den wirtschaftlichen und sozialen Modernisierungsprozess auf Kuba unterstützen, erklärte Federica Mogherini, die Außenbeauftragte der EU. Sie nannte die diplomatische Initiative einen «Wendepunkt der Beziehungen zwischen der EU und Kuba», der Sender RT Deutsch.
Kuba und die EU-Staaten werden am 12. Dezember ein Abkommen über einen politischen Dialog und eine künftige Kooperation unterzeichnen. Dies beinhalte auch einen Austausch über «Grundprinzipien der Menschenrechte». Damit es endgültig in Kraft treten kann, müssen die nationalen Parlamente dem Abkommen noch zustimmen.
Kuba nimmt mit Genugtuung die am 6. Dezember 2016 in Brüssel vom EU-Rat für Wirtschaft und Finanzen getroffene Entscheidung zur Kenntnis, mit der die Gemeinschaft den Prozess ihrer internen Beratungen und Entscheidung zum Abkommen über politischen Dialog und Zusammenarbeit zwischen Kuba einerseits und der EU und ihren Mitgliedsstaaten andererseits abgeschlossen hat», erklärte der kubanische Vizeaußenminister Abelardo Moreno.
Die Verhandlungen zwischen der EU und der karibischen Inselrepublik hatten bereits im April 2014 begonnen. Im Jahr 2003 hatte die EU Sanktionen gegen Kuba beschlossen und die Kooperation mit der sozialistischen Republik eingefroren, da sie die kubanische Regierung damit beschuldigte, Oppositionelle zu verfolgen. Erst im Jahr 2008 kam es anschließend wieder zu ersten Kontakten zwischen der EU und Kuba.
Ende der Ausgrenzung? – #EU normalisiert Beziehungen zu #Kubahttps://t.co/sfEug7SL5epic.twitter.com/2XddJPKnVR
— RT Deutsch (@RT_Deutsch) 7. Dezember 2016