Russlands NATO-Diplomat fürchtet wegen Erhöhung des Militäretats Rückkehr in Kalten Krieg

 

 

Die in einer Vereinbarung zwischen den Chefs der Allianz vorgesehene Erhöhung der Militärausgaben der europäischen Nato-Länder auf zwei Prozent ihres Bruttoinlandsproduktes würde laut dem russischen Nato-Botschafter Alexander Gruschko zu einer militärischen Konfrontation wie im Kalten Krieg führen.

 

 

„Der Trump-Faktor (die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten – Anm. d. Red.) wirkt sich offenbar zugunsten derjenigen aus, die für eine bedingungslose und operative Erfüllung der Beschlüsse der (Nato-)Gipfel von Wales und Warschau über die Erhöhung der Militärausgaben bis auf zwei Prozent des BIP eintreten“, sagte Gruschko gegenüber Journalisten.

Mit der Erhöhung der Haushalte der europäischen Länder bis zu dieser Marke würden die Beiträge insgesamt mehr als 100 Milliarden US-Dollar betragen und damit den Militärhaushalt Russlands übersteigen, so Gruschko. Der Diplomat verwies darauf, dass mindestens 20 Prozent der Militärausgaben entsprechend den Nato-Normen auf die Käufe von Waffen entfallen sollen.

 


„(…) Sollten diese Beschlüsse verwirklicht und dann in entsprechende Deals umgesetzt werden – es geht vor allem um die Käufe von US-Waffen –, wird dadurch ein weiterer Faktor geschaffen, der die Situation in Europa verschlechtern und dazu führen wird, dass wir in die Klemme einer militärischen Konfrontation wie in der Zeit der Kalten Krieges geraten könnten“, so Gruschko.

Die russische Seite sei nicht daran interessiert. „Aber wir werden trotz alledem alles vom militärischen Standpunkt aus Notwendige tun, um unsere nationalen Interessen zu schützen und die Verteidigungsfähigkeit auf dem höchsten Niveau aufrechtzuerhalten“, sagte Gruschko. Trump hatte im Zuge seines Wahlkampfes wiederholt erklärt, dass Washington seine Beziehungen mit den anderen Nato-Ländern bezüglich der Finanzierung der Tätigkeit der Allianz revidieren müsse, damit die Mitgliedsstaaten ihre Beiträge erhöhen.