Die wohl despotischste Region der Welt wird derzeit von der britischen Regierung hofiert. Nach der Brexit-Entscheidung des Volkes sucht man seitens Londons neue Partnerschaften.
via Contra Magazin
Offenbar sieht sich die britische Regierung angesichts der Bestrafungshaltung der EU für die Brexit-Entscheidung dazu gezwungen, neue wirtschaftliche und politische Partnerschaften einzugehen. Die traditionell schon eher guten Beziehungen zu den arabischen Golfstaaten werden derzeit durch die Administration in London weiter ausgebaut. Dies dürfte sich dabei jedoch auch auf die Außenpolitik auswirken.
So besuchte Premierministerin Theresa May als erste Frau in offizieller Weise das jährliche Treffen des Golf-Kooperationsrats (GCC), welches dieses Jahr in Bahrain stattfand. Mitglieder des Rates sind: Saudi-Arabien, Kuwait, Bahrain, Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate und Oman. Allesamt Länder, die von ungewählten und selbstgefälligen Monarchen regiert werden, die einen Scheißdreck auf irgendwelche Menschen- oder Bürgerrechte geben.
Die Rückbesinnung auf das ehemalige britische Kolonialreich – zu dem auch einige der Golfmonarchien gehören – ist hierbei wohl die logische Konsequenz. Denn wie die BBC berichtet, geht die britische Regierung inzwischen davon aus, in den nächsten fünf Jahren den Handel mit der Region auf insgesamt rund 30 Milliarden Pfund zu verdoppeln. Das sind Umsätze, welche die britische Wirtschaft dann wohl mit der Einsetzung der Handelsbarrieren mit der EU wahrscheinlich auch dringend brauchen wird.
Dazu passt auch, dass Großbritannien seine Militärpräsenz in der Region drastisch ausweiten will. Nicht umsonst eröffnete Prinz Charles erst im letzten Monat eine neue Marinebasis in Bahrain – die erste permanente Militäreinrichtung, seit das Land im Jahr 1971 offiziell von Großbritannien unabhängig wurde. Dazu passt es auch, dass die Briten alleine im letzten Jahr Waffen im Wert von 4 Milliarden Dollar an Saudi-Arabien verkauften. Ähnliche Summen werden für künftige britische Waffenlieferungen an andere GCC-Staaten veranschlag