US-Präsident Barack Obama hat vergangene Woche die Einschränkungen für Waffenlieferungen an Rebellengruppen in Syrien aufgehoben. In einem Interview mit Sputnik kritisiert Daniel McAdams, Direktor des Ron Paul Institute for Peace and Prosperity, Obamas Schritt, der den Krieg im Lande wieder aufflammen lasse.
Der ehemalige Außenpolitik-Berater im US-Kongress zeigte sich von Obamas Entscheidung zwar entsetzt, fand sie aber nach eigener Aussage nicht allzu überraschend.
„Anscheinend ist Washington einfach nicht imstande, selbst von einer äußerst schlechten Außenpolitik abzurücken“, so McAdams.
Vor allem bemängelte der Experte, dass die USA diese Entscheidung in einer Zeit treffen, in der sich der Krieg in Syrien endlich dem Ende zu nähern scheine:
„Gerade jetzt, wo das Leben (in Syrien – Anm. d. Red.) wieder normal werden könnte, facht Washington den Krieg an.“
Fast alles, was Washington bisher auf der Weltarena erreichen wollte, sei komplett gescheitert, so McAdams weiter. Und der jüngste Beschluss könne als „das letzte Gefecht“ der scheidenden Administration verstanden werden: Damit wolle Washington möglicherweise den designierten Präsidenten Donald Trump von seinem eher versöhnlichen Kurs in Syrien abbringen.
McAdams kritisierte den Beschluss der US-Regierung als verantwortungslos. Man habe früher mehrmals erlebt, wie westliche Munition und Waffen in den Händen von Terroristen und nicht bei der sogenannten „gemäßigten Opposition“ landeten, weswegen Washingtons jüngster Schritt „leichtsinnig und töricht“ sei. Dabei handle es sich um äußert gefährliche Waffen wie etwa Flugabwehrraketen, die eine enorme Gefahr für den zivilen Luftverkehr darstellen könnten.
Das US-Repräsentantenhaus hatte vergangene Woche ein Gesetz abgeändert, das der kommenden Trump-Regierung die Befugnis erteilt, Flugabwehr-Waffen an syrische Söldnergruppen zu senden. Die Entscheidung stieß bei vielen US-Politikern und Friedensaktivisten auf Entsetzen.