Lawrow kommentiert Zagrebs Erklärung über „russische Bedrohung“ auf Balkan

 

Russlands Außenminister Sergej Lawrow ist bereit, mit der Präsidentin Kroatiens, Kolinda Grabar-Kitarović, die angebliche „russische Bedrohung“ auf dem Balkan zu besprechen, sollte sie konkrete Fakten vorlegen können, die diese Erklärung bestätigen würden.

 

„Ich kenne die kroatische Präsidentin. Wir haben ja sogar normale Beziehungen, seit sie den Posten der Außenministerin bekleidet hat. Für mich ist es merkwürdig, solche Worte von der Präsidentin eines Staates zu hören, der mit Russland wie auch mit anderen Staaten auf dem Balkan und auf dem europäischen Kontinent Freundschaft pflegen will“, betonte Lawrow in einem Interview mit Sputnik.

 

Zuvor hatte die kroatische Präsidentin gesagt, auf dem Balkan könnte ein militärischer Konflikt ausbrechen, da Russland aktiv die Situation in der Region beeinflusse.  Wenn sie konkrete Fakten nennen könne, die diese Erklärungen bestätigen würden, sei Moskau bereit, mit ihr diese Fakten zu erörtern, kommentierte Lawrow. Beim Nato-Gipfel im Juli 2016 in Warschau hatte Grabar-Kitarović aufgerufen, „die Türen der Allianz und der EU“ für südöstliche Staaten offen zu lassen, um der Aktivierung Russlands in der Region entgegensetzen zu können. Darüber hinaus äußerte sie ihre Besorgtheit über russisch-serbische Militärübungen.

 

Die jüngste taktische Übung „Slawische Bruderschaft 2016“ („Slawen-Bruderschaft 2016“) von Russland, Weißrussland und Serbien hatte vom 2. bis 9. November bei Belgrad stattgefunden. Bei dem Manöver waren etwa 200 russische Soldaten eingesetzt. Die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen sind seit dem Ausbruch der Ukraine-Krise im Jahr 2014 nachhaltig belastet.

 

Die EU und die USA haben die anfangs gegen natürliche Personen und einzelne Unternehmen verhängten Sanktionen auf ganze Sektoren der russischen Wirtschaft ausgedehnt. Russland reagierte mit Einschränkungen der Lebensmittelimporte aus jenen Ländern, die diese Sanktionen unterstützten.