Die Offensive der Terrormiliz IS („Islamischer Staat“, Daesh) auf Palmyra war eine Antwort auf den Vormarsch der syrischen Regierungsarmee in Aleppo, sagte der syrische Präsident Baschar al-Assad in einem Interview mit dem Sender RT.
«„Wenn Sie den Angriff zeitlich eingrenzen, hängt er damit zusammen, was in Aleppo passiert. Das ist eine Antwort darauf, was in Aleppo geschieht, auf den Vormarsch der syrischen Armee. Sie (Daesh – Anm. der Red.) wollen den Erfolg von Aleppo untergraben, um die Aufmerksamkeit der syrischen Truppen von Aleppo auf Palmyra zu lenken“, so Assad.
Die IS-Terrormiliz, die im März aus Palmyra verdrängt worden war, versuchte am Samstag, die antike Stadt wieder unter ihre Kontrolle zu bringen. In der Nacht zum Sonntag rückten die Dschihadisten mit Panzern in Vororte vor, mussten jedoch nach massiven Angriffen der russischen Luftwaffe, die bis zu 300 Terrorkämpfer das Leben gekostet haben sollen, wieder abziehen. Am Sonntag starteten sie jedoch eine neue Offensive — gleichzeitig aus mehreren Richtungen – unter brachten die Stadt unter ihre Kontrolle.
Assad zu IS-Verbrechen in Syrien Der Westen sei blind angesichts dessen, dass die IS-Kämpfer in Aleppo Zivilisten töten und erneut Palmyra überfallen haben. Er mache sich nur Sorgen wegen der Erfolge der syrischen Regierungsarmee, erklärte der syrische Staatschef weiter.
«„Wenn die Regierungstruppen Palmyra erobert hätten, hätte dies viele Sorgen um das Kulturerbe ausgelöst. Wenn wir aber Aleppo von den Terroristen befreien, werden sich die westlichen Politiker und Medien um die Zivilisten besorgt zeigen. Sie machen aber sich keine Sorgen, wenn das Gegenteil passiert, wenn die Terroristen diese Zivilisten umbringen oder Palmyra angreifen und das Kulturerbe der Menschheit – nicht nur Syriens – vernichten“, meinte Assad.
Assad zum Druck des Westens auf Russland
Die Aufrufe des Westens an Russland, Druck auf Syrien auszuüben, zeugen laut dem syrischen Präsidenten vom Bestreben, die Offensive der Regierungsarmee auf die Terrormiliz Daesh aufzuhalten.
«„Es ist wichtig in der Politik, zwischen den Zeilen zu lesen und nicht alles wortwörtlich zu verstehen. Egal, was sie bitten. Für Russland bedeuten diese Forderungen: ʿBitte bereiten Sie der Offensive der syrischen Truppen auf die Terroristen ein Ende.ʾ Das ist es, was ihre Aussagen bedeuten, den Rest können Sie vergessen. Sie sagen: ʿSie sind im Kampf gegen die Terroristen zu weit gegangen, das darf so nicht sein. Sie müssen den Syrern sagen, damit aufzuhören. Wir sollten die Terroristen behalten und sie rettenʾ“, kommentierte Assad die gemeinsame Erklärung Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens, Italiens, Kanadas und der USA, in der sie Russland und den Iran dazu aufgerufen haben, Damaskus unter Druck zu nehmen, um eine Feuerpause in Aleppo zu erzwingen.
Quelle: Sputnik