Obwohl man auch in der deutschen Bundesregierung weiß, dass Griechenland ohne Erleichterungen beim Schuldendienst bankrott geht, will man offenbar noch so viel wie möglich von Athen herauspressen.
Eigentlich waren Griechenland Erleichterungen bei den Zinsen in Aussicht gestellt worden, weil gerade der Schuldendienst zu einem enormen Mittelabfluss führt, der dem strauchelnden Land enorm schadet. Vorgesehen waren Zinserleichterungen, die alleine im kommenden Jahr 220 Millionen Euro ausmachen würden. Darüber wollen die Eurozonen-Finanzminister eigentlich heute telefonisch beraten.
«Wir wollen jetzt erst einmal wissen, was die jüngsten Entscheidungen zur Rente und zur Mehrwertsteuer für das laufende Hilfsprogramm bedeuten», zitieren die Zeitungen der Funke-Mediengruppen Kreise des Bundesfinanzministeriums. «So lange das nicht geklärt ist, kann es auch an anderen Stellen nicht weitergehen.»
Demnach stößt sich Berlin vor allem am Weihnachtsgeld von Alexis Tsipras für die einkommensschwachen Rentner, welches insgesamt rund 600 Millionen Euro ausmacht und so vor allem die Binnenkonjunktur ein wenig ankurbeln soll. Auch die Entscheidung Athens, die Mehrwertsteuer auf einigen Inseln (auf denen die Preise ohnehin schon höher sind als auf dem Festland) zu erhöhen, wird in der Bundesregierung nicht begrüßt.
Von Marco Maier, Contra Magazin