Sputnik: Extremisten ziehen aus Aleppo ab

Trotz eines vereinbarten Waffenstillstandes sind in Aleppo erneut Kämpfe ausgebrochen, schreibt die „Nesawissimaja Gaseta“ am Donnerstag.

 

Nach Angaben der syrischen Regierung hätte der Abzug der verbliebenen bewaffneten Oppositionseinheiten am Mittwoch um 06:00 Uhr beginnen sollen. Es wurden Busse zum Abtransport bereitgestellt und ein Korridor für den Abzug der Extremisten und ihrer Familienmitglieder in die Provinz Idlib eingerichtet. Die Islamisten eröffneten jedoch das Feuer auf die Busse und die syrischen Soldaten. Anschließend versuchten sie, über den Korridor durchzubrechen.

Die Extremisten werfen den syrischen Truppen die Verletzung des Waffenstillstandes vor. Ihnen zufolge forderten schiitische Aufständische, die auf der Seite der Regierung kämpfen, im letzten Moment den Stopp des Abzugs, bis die Opposition die schiitischen Enklaven Kafriya und al-Fuah befreit hätten. Dieser Umstand soll sie zu dem verzweifelten Versuch bewegt haben, die Stadt im Kampf zu verlassen.

 

Nach Angaben des in London ansässigen Syria Observatory for Human Rights (SOHR) waren am Mittwoch nahe des Stadtviertels Salaheddin im östlichen Teil Aleppos Schüsse zu hören.

Im russischen Verteidigungsministerium wurde bestätigt, dass die Regierungstruppen die Kampfhandlungen zur völligen Befreiung von Ost-Aleppo wiederaufgenommen haben. Die Lage der Extremisten sei hoffnungslos. Während die syrischen Militärs die verbliebenen Einheiten der bewaffneten Opposition bekämpften, befreiten russische Kräfte die Stadt von Minen und Blindgängern. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums werden dabei rund 200 Minenräumer und mehr als 50 Fahrzeuge eingesetzt.

 

In einem anderen syrischen Frontabschnitt, westlich von Palmyra, gehen die erbitterten Kämpfe um den Luftwaffenstützpunkt Tias derweil weiter. Darüber hinaus wird weiter über die Zurückeroberung Palmyras durch IS-Extremisten gestritten. Der syrische Präsident Baschar Assad macht die US-geführte Koalition für den Rückschlag verantwortlich, weil die Koalition mit ihrer Tatenlosigkeit den Dschihadisten die Möglichkeit bot, Kämpfer, Technik und schwere Artillerie aus Rakka, Mossul und Deir ez-Zor zu verlegen.

Das US-Außenministerium dementierte diesmal nicht die Informationen, dass viele IS-Kräfte aus dem Irak kamen. Washington verheimlicht also nicht, dass es Moskau absichtlich Steine in den Weg legt, damit Assad die Kontrolle über Palmyra verliert.