Sputnik-RT-Chefin verurteilt „Nationalitäts-Keule“ von Radio Liberty

Die Chefredakteurin der Agentur Sputnik und des TV-Senders RT, Margarita Simonjan, hat sich in einem Offenen Brief an Radio Liberty gewandt und eine Stellungnahme zu der vom Sender zitierten Äußerung des Chefredakteurs des Moskauer Carnegie-Zentrums, Alexander Baunow, zu verurteilen.

Baunow hatte im Zusammenhang mit den jüngsten Ereignissen in Palmyra via Facebook geschrieben, dass „… eine gewisse Anzahl von Leuten zu behaupten fortfährt, die Hauptgefahr für die gesamte Menschheit sei die Armenierin Margarita Simonjan und die Sputnik-Webseite“. Radio Liberty hatte das später repostet. Im Dokument, welches auch auf der RT-Webseite einzusehen ist, heißt es, die Erwähnung der Nationalität ohne jeglichen Anlass sei purer Alltagsnationalismus. Ein ähnlicher Brief soll auch direkt an das Moskauer Carnegie-Zentrum gerichtet worden sein.

Im Brief wird ebenso die Empörung bekundet, dass es ein amerikanisches Massenmedium „als möglich erachtet hat, diese nazistische Äußerung ohne jeglichen Kommentar oder Verurteilung auf seiner Webseite publik zu machen“. Die Autoren des Briefes betonen, dass derartige Erklärungen für die USA wie jedes andere zivilisierte Land der Erde unzulässig seien.

An jene gewandt, die „nicht verstehen oder so tun, als ob sie nichts verstehen würden“, schlägt Margarita Simonjan vor, sich eine ähnliche Situation mit einem beliebigen anderen Massenmedium vorzustellen. Man solle sich einmal vorstellen, was gewesen wäre, wenn ein russisches staatliches Massenmedium geschrieben hätte, „der Jude Alexej Wenediktow“.„Können Sie sich vorstellen, was da losgewesen wäre?“, fragt Simonjan. „Dem Chefredakteur des Mediums hätte man die Einreise in alle anständigen Länder gesperrt, Sanktionen gegen ihn verhängt … Hier aber soll nichts Besonderes dabei gewesen sein.“