Syrien: NATO-Personal in Aleppo festgenommen — Contra Magazin

Eine Meldung wie eine Donnerhall: Die syrische Armee hat angeblich NATO-Offiziere festgenommen, die sich in den von Terroristen („moderaten Rebellen“) kontrollierten Stadtteilen Aleppos verschanzt hatten. Neben Türken, Saudis, Amerikanern und Israelis sollen sich auch deutsche Bundeswehr-Angehörige unter den Festgenommenen befinden.

Von Marcello Dallapiccola

Die die kritische Website VoltaireNet bereits am Freitag berichtete, machte die syrische Armee bei der Befreiung Aleppos einen erstaunlichen Fang. Nicht weniger als 14 Offiziere der NATO konnten in einem Bunker, der von einer der terroristischen Organisationen genutzt worden sein soll, dingfest gemacht werden. Laut VoltaireNet soll vergangenen Freitag sogar der UN-Sicherheitsrat hinter verschlossenen Türen getagt haben, um diese brisante Materie zu besprechen.

Hauptsächlich soll es sich bei den Festgenommenen um Saudis handeln, doch auch Kataris, Israelis, Amerikaner und Franzosen sollen darunter sein – und angeblich auch Deutsche. Einen ausführlichen Bericht über den Sachverhalt lieferte dann am Wochenende anonymousnews; im Artikel ist auch ein Link zu einer iranischen Nachrichtenseite zu finden, die diese Meldungen ebenfalls bestätigt.

Viel deutlicher wird dann die russische Nachrichtenplattform RT, die in diesem lesenswerten Artikel vom Samstag die Verhaftung der fremdländischen Armeeangehörigen auf syrischem Staatsgebiet ebenfalls bestätigt. Zusätzlich wird erinnert, dass es ja bereits am 22. September Gerüchte gab, nach denen angeblich bis zu 30 westliche „Militärexperten“ (also Ausbilder für Terroristen) bei einem russischen Luftangriff den gerechten Lohn für ihr schändliches Treiben erhielten.

In den Massenmedien werden Sie von diesen Vorgängen natürlich nichts erfahren; beinahe ist man geneigt zu glauben, dass der ganze Riesenwirbel um die angebliche, humanitäre Katastrophe in Aleppo nur deshalb medial so aufgebauscht wird, um von solchen Ungeheuerlichkeiten abzulenken. Denn was haben Angehörige eines westlichen Verteidigungsbündnisses – als solches wird uns die NATO ja immer verkauft – auf syrischem Staatsgebiet verloren? Und dann auch noch in den Stellungen von Leuten, die gegen die gewählte Regierung kämpfen?

Auch wenn man die Streitfrage, ob es nun islamistische Schlächter oder wirklich nur Oppositionelle sind, dahingestellt lässt, ist das wieder einmal eine direkte Einmischung des Westens in einem Gebiet, in dem dessen Militärs absolut nichts verloren haben. Wie die Regierungen der betroffenen Länder die Anwesenheit ihrer Soldaten ausgerechnet auf Seiten von Al Nusra/Al Kaida-Kämpfern erklären, darauf darf man jetzt schon gespannt sein – ist deren Präsenz dort doch nicht mehr weit vom Tatbestand eines Kriegsverbrechens entfernt.

Assad hat jedenfalls mit deren Festnahme plötzlich einen ganzen Ärmel voller Trümpfe; er könnte die Festgenommenen jetzt genüsslich ins mediale Rampenlicht zerren und so der Weltöffentlichkeit einen weiteren Beweis für die abgrundtiefe Schändlichkeit des westlichen Imperialismus liefern. Wenn nur genug solcher Schweinereien auffliegen, die ja allesamt vom Steuerzahler finanziert werden, dann wird‘s den Leuten die diesen ganzen „Spaß“ bezahlen vielleicht doch irgendwann zu bunt.

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