Der Bedarf an den «Fachkräften» aus den wichtigsten Asylherkunftsländern ist in Deutschland höchst überschaubar. Das war jedoch abzusehen.
Von Michael Steiner
Welch großen Lobeshymnen man doch noch im letzten Jahr seitens Politik und Wirtschaft darauf sang, dass mit der Migrationskrise ja auch sooo viele dringend benötigte Fachkräfte nach Deutschland kämen und der Wirtschaft so einen weiteren Aufschwung brächten – die Realität, ein Jahr später, sieht jedoch deutlich anders aus.
Zwar ist die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr gewachsen, aber der Wachstum beim Konsum ist vor allem auf den starken personellen Zuzug zurückzuführen. Finanziert aus den Geldern der Steuerzahler und der Sozialkassen. Doch eine nachhaltig positive Auswirkung auf die deutsche Wirtschaft ist nicht festzustellen. Positive Auswirkungen auf den Stellenmarkt gab es laut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) vor allem auf dem Bau, bei Sprachlehrern, Wachleuten, Sozialarbeitern und der öffentlichen Verwaltung.
Für die Asylbewerber hingegen sieht es nicht so rosig aus. Demnach fanden laut Bundesagentur für Arbeit von Dezember 2015 bis November 2016 gerade einmal 34.000 Personen aus den acht größten Asylanten-Herkunftsländern eine Arbeitsstelle. Als Arbeitslos wurden hingegen ganze 87.000 Personen aus diesem Kreis mehr gemeldet. Dies führte dazu dass die Arbeitslosigkeit bei den Ausländern insgesamt die Arbeitslosigkeit um 74.000 zunahm, obwohl ganze 288.000 mehr ausländische Staatsangehörige (inkl. der Asylbewerber) eine Arbeitsstelle fanden. Bei den deutschen Staatsbürgern sank die Zahl der Arbeitslosen um ganze 176.000, während die Zahl der deutschen Beschäftigten um 123.000 anstieg.
Eine Aufschlüsselung der Jobs durch das IAB der Asylbewerber zeigt jedoch, dass rund 20 Prozent (5.000 Personen) sind in sogenannten wirtschaftsnahen Dienstleistungen (Facilitymanagement, Wachdienste, Call Center etc.) beschäftigt werden. Die Entlohnung in diesem Bereich ist allerdings äußerst schlecht. 22 Prozent (5.400 Personen) arbeiten für Zeitarbeitsfirmen und immerhin noch 15 Prozent (3.900 Personen) im Gastgewerbe. Die Mehrheit der Asylbewerber ist demnach im Mindestlohnbereich beschäftigt.
Allerdings ist auch klar, dass die meisten dieser Migranten einerseits nicht einmal ansatzweise eine adäquate Ausbildung mit sich bringen und andererseits noch die sprachliche Hürde eine Integration in den Arbeitsmarkt erschwert. Wer etwas anderes als die überwiegend erfolgende Migration in den deutschen Sozialstaat erwartet hat, der wird nun heftig enttäuscht. Doch die Realität ist nun einmal kein flauschiges Li-la-Laune-Land für Sozialromantiker.