Türkei: Familie des verbrannten Soldaten will nicht an seinen Tod glauben

Die Familie des türkischen Soldaten Sefter Taş, der zusammen mit einem Kameraden von den IS-Kämpfern (in Russland verboten) lebend verbrannt worden sein soll, hat bislang keine amtlichen Informationen über sein Schicksal bekommen, wie der Vater des getöteten Soldaten in einem Interview mit Sputnik mitteilte. Ein Abgeordneter wirft den türkischen Behörden Untätigkeit vor.

Seine Frau und Kinder (Sefter Taş hatte fünf Geschwister — Anm. d. Red.) haben einen  Nervenzusammenbruch erlitten, als sie die fürchterliche Nachricht gehört haben, sagte Aydın Taş. „Wir erfuhren, dass dieses Vıdeo aufgetaucht war, mehrere Nachbarn kamen zu uns und erzählten uns darüber, jedoch wollen wir nicht glauben, dass es wahr ist. Wir  glauben daran, dass unser Sohn lebt, und wir beten für  ihn. Wir kamen zu einer Polizeistation, um die Details zu klären, wir wollen  die Vertreter der Polizei sprechen. Bislang hat man uns keine  amtlichen Informationen mitgeteilt. »

 

 

Wie der Abgeordnete der Demokratischen Partei der Völker  Mehmet Emin Adıyaman der Nachrichtenagentur Sputnik mitteilte, hatte er zuvor aufgrund von Sputnik-Informationen eine schriftliche Anfrage an das türkische Parlament gerichtet, um die Situation mit der Rettungsoperation des Soldaten Sefter Taş zu klären. Außerdem habe er dreimal diese  Frage im Parlament mündlich behandelt und sei in einer Parlamentssizung mit dieser Frage aufgetreten. Allerdings habe er keine Antwort auf seine Fragen bekommen, sagte Adıyaman.

Vor 20 Tagen habe er den Fall des Soldaten Taş mit dem Innenminister und dem Verteidigungsminister besprochen. „Der Innenminister Süleyman Soylu gab  mir seine  Visitenkarte, sagte, er werde die Arbeit an dieser Frage kontrollieren, und versprach, mich auf dem Laufenden zu halten. Leider geschah das  nicht. Er hat  mir nichts mitgeteilt.», so Adıyaman. „Trotz aller unserer Bemühungen stoßen wir auf Untätigkeit und Gleichgültigkeit», sagte er abschließend. Sefter Taş war von IS-Kämpfern am 1. September 2015 an der türkisch-syrischen Grenze nahe der Stadt Kilis gefangengenommen worden.