Nachlaß Otto von Habsburgs kommt nach Budapest — nach ungarischem Stiftungsrecht

Ein Jahrhundert nach ihrem Abtreten von der europäischen Politik-Bühne sorgen die Habsburger noch immer für Schlagzeilen. Jetzt geht es um den Nachlaß des vor fünf Jahren verstorbenen Kaisersohns Otto von Habsburg, der jetzt komplett nach Ungarn verbracht wird. Das österreichische Staatsarchiv und das Stift Klosterneuburg hatten sich erfolglos um den Verbleib der Hinterlassenschaft bemüht, schreibt Zuerst! in einem Artikel.

 

 

Die Entscheidung geht offenbar auch auf ein Gespräch der Nachfahren mit dem ungarischen Premier Viktor Orbán zurück. Anfang 2016 kam es zu einem Gespräch von Ottos Sohn Georg Habsburg mit Orbán, bei dem sich Habsburg danach erkundigt haben soll, „was mit dem Archiv meines Vaters vorgesehen sei und ob Ungarn als Standort für das Otto-Habsburg-Archiv infrage käme“, wie es jetzt in einer Mitteilung der Familie heißt.

Daraufhin verabschiedete das Budapester Parlament im Oktober ein Gesetz, das der Regierung die Gründung von Stiftungen erlaubt. Die erste Stiftung auf dieser Grundlage wird laut ungarischen Medienberichten die Otto-Habsburg-Stiftung sein, über die das Parlament gleichzeitig ein eigenes Gesetz erließ. Damit soll der Habsburger-Nachlaß, der in Familienbesitz bleibt, in die Budapester Burg gelangen, wissenschaftlich aufgearbeitet und digitalisiert werden.

Mit der Eröffnung des Habsburg-Archivs wird wegen Renovierungsarbeiten nicht vor Mitte 2018 gerechnet.

Quelle: Zuerst!