Sawtschenko im Mauermuseum in Berlin: Geplante Anti-Putin-Veranstaltung scheiterte

Lange Zeit war die ukrainische Politikerin und Ex-Soldatin Nadja Sawtschenko so etwa wie die «NATO-Propaganda-Prinzessin», die man als Opfer der russischen Justiz verkaufen wollte. Doch seit sie aus der russischen Haft entlassen wurde, hat sich Sawtschenko — zumindest aus russischer Sicht — stark zum positiven gewandelt. Im Berliner Mauermuseum platzte eine angedachte «Anti-Putin-Veranstaltung», berichtet der Sender RT Deutsch.

«Diese Menschen sind für mich keine Terroristen. Ich erkläre es euch Journalisten nochmal: Öffnet jedes beliebige Statut über die Regeln der Kriegsführung und lest, was Terrorismus bedeutet. Nein, sie sind definitiv keine Terroristen, Separatisten schon“, so Sawtschenko über die Rebellen im Donbass.

Anscheinend hatte die Ukrainische Politikerin im Gefängnis einen Sinneswandel erlebt, während sich die Freunde des Maidans im Westen um ihre Freilassung bemüht haben. Hätten sie gewusst, dann wäre das Engagement doch verhaltener ausgefallen.

RT-Reporterin Maria Janssen aus Donezk war während der Veranstaltung vor Ort dabei gewesen, wo Sawtschenko das Publikum wohl mit ihren Aussagen überraschte. Anscheinend sind immer noch viele Menschen im Westen davon überzeugt, dass sie ein Willkür-Opfer der russischen Justiz gewesen ist und dort wegen Mordes an Journalisten als Freiwillige im Ajdar-Bataillon zu 22 Jahren Haft verurteilt wurde und wenig später im Rahmen eines Austausches mit gefangengen Journalisten wieder freikam. Es ist wahrlich nicht das erste Mal gewesen, dass Sawtschenko — zum Ärger der Kiewer Regierung und des Westens — mit ihren neuen Ansichten positiv aufgefallen ist.

 

Noch im Frühjahr beschäftigte Nadija Sawtschenko die höchsten Ämter der westlichen Politprominenz. Ein orchestriertes Echo ging durch alle Mainstreammedien und soziale Netzwerke: „Free Nadja Sawtschenko“, die nach den Worten ihrer damaligen Parteichefin Julia Timoschenko „Symbol für Ehre, Gewissen und Kraft unseres Staates“ darstellte. Die Propagandaprofis machten kurzerhand aus der unbeherrschten militanten Nationalistin und einer „Pilotin“, die niemals flog, eine Ikone, schreibt RT.

Sawtschenko diente als Soldatin in der ukrainischen Armee und war als Soldatin auch im Irak im Einsatz gewesen. Damals noch als Artillerie-Beobachterin.

Später wurde sie Kampfpiloten der Ukrainischen Streitkräfte und ist damit die erste Frau in der Ukraine, die eine Pilotenausbildung erhielt. Oftmals zeigte man Fotos von ihr in Uniform und der Hashtag #FreeSawtschenko wurde in den westlichen Medien gerne verbreitet. Heute ist Sawtschenko Rada-Abgeordnete und besucht sehr oft andere Länder in Europa, aber auch Moskau, wo sie anscheinend auch nichts zu befürchten hat.