Nach einem Fake-Artikel im Netz, laut dem Israel Pakistan angeblich mit nuklearer Vernichtung droht, sollte es sich dem Kampf gegen die Terrormiliz IS („Islamischer Staat“, auch Daesh) in Syrien anschließen, hat der pakistanische Verteidigungsminister, Khawaja Asif, auf kaum verschleierte Weise mit einer Gegen-Drohung gekontert.
„Israels Verteidigungsminister droht mit nuklearer Vergeltung im Falle eines pakistanischen Einsatzes gegen den Daesh in Syrien. Israel vergisst aber, dass Pakistan ebenfalls eine Atommacht ist“, schrieb Asif auf Twitter.
Der Tweet verbreitete sich schnell in den sozialen Netzwerken. Dabei wiesen viele Nutzer in den Kommentaren darauf hin, dass es sich bei der Meldung um eine gezielt gefälschte Information handele. Doch der pakistanische Minister ließ die Kommentare unbeantwortet.
Israeli def min threatens nuclear retaliation presuming pak role in Syria against Daesh.Israel forgets Pakistan is a Nuclear state too AH
— Khawaja M. Asif (@KhawajaMAsif) 23. Dezember 2016
Dieser Fall ist wohl ein gutes Beispiel dafür, wie gefährlich die sogenannten Fake-News sein können, schreibt die israelische Tageszeitung „Haaretz“. Die Nachrichten-Webseite AWD News hatte zuvor einen Artikel veröffentlicht, laut dem der ehemalige israelische Verteidigungsminister Mosche Jaalon angeblich damit droht, Pakistan mit einem nuklearen Schlag zu vernichten, sollte es Bodentruppen nach Syrien entsenden.
Nach der heftigen Twitter-Reaktion der palästinensischen Seite meldete sich das israelische Verteidigungsministerium zu Wort. Der Bericht, auf den Asif Bezug nehme, sei falsch, und Jaalon habe solche Drohungen niemals geäußert. Israel hat „Haaretz“ zufolge zudem niemals offiziell eingeräumt, Atomwaffen zu besitzen. Außerdem habe die israelische Seite immer eine betont neutrale Position im Syrien-Konflikt eingenommen und sich stets zurückgehalten, hieß es.