Im kommenden Jahr kann es zu einem Handelskrieg zwischen den USA und China kommen, aus dem Peking als Sieger hervorgehen wird, wie die Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Verweis auf James Wong, Professor an der Universität Hongkong, schreibt.
Bloomberg sagt einen Handelskrieg zwischen den USA und China voraus.https://t.co/g4IUjVSkDS pic.twitter.com/BBWx6ZOLsv
— Sputnik Deutschland (@de_sputnik) 29. Dezember 2016
„Die Kräfteverteilung in der Welt ist jetzt ungewisser als Anfang des 20. Jahrhunderts. Akteure wie China und Indien haben neue politische Anziehungszentren gebildet. Zugleich wird die entwickelte Welt sowohl von einer wirtschaftlichen als auch politischen Lähmung getroffen. Das wahrscheinlichste Ergebnis ist ein Handelskrieg“, zitiert die Agentur Wong.
Im Fall eines Handelskrieges würden die chinesischen Behörden eine günstigere Position einnehmen als die US-amerikanischen, weil diese Staatsressourcen freier verwalten könnten, um deren Exporteuren zu helfen. Dabei würden chinesische Privatunternehmen anfälliger als staatliche sein, weil letztere einen größeren Einfluss in Peking haben, so der Experte.
Während des Wahlkampfes hatte der designierte US-Präsident Donald Trump Peking Manipulationen auf dem Devisenmarkt im Interesse der chinesischen Warenhersteller vorgeworfen und für Importzölle für chinesische Produkte in Höhe von 45 Prozent plädiert. „Wir haben schon einen Handelskrieg, und wir verlieren ihn“, warnte der Milliardär.
Laut der Goldman Sachs Group Inc. würde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in China nach der Einführung neuer Gebühren um drei Prozent zurückgehen, was zu einer drastischen Senkung der Wirtschaftskennziffern in China führen und folglich die Weltwirtschaft beeinträchtigen könnte.
Als Gegenmaßnahme könnte China eventuell auf Boeing-Flugzeuge verzichten und dafür Airbus-Maschinen kaufen. Auch könnte der Absatz von iPhones und US-Fahrzeugen und Agrarerzeugnissen auf dem chinesischen Markt beschränkt werden.
Ein möglicher Handelskrieg könnte außerdem einen Inflationsanstieg in den USA provozieren und den Inlandsverbrauch senken, meint der Experte.
Der Republikaner Donald Trump wird am 20. Januar 2017 sein Amt als US-Präsident offiziell antreten.