Medien: Washington Post macht aus gefundener Malware ein Hackerangriff auf Stromnetz

Auf einem Laptop wurde Schadsoftware gefunden, daraus machte die Washington Post eine Gefährdung des Stromnetzes

 

„Eine russische Operation hackte eine Anlage in Vermont und zeigte eine mögliche Gefährdung der Sicherheit des Stromnetzes in den Vereinigten Staaten von Amerika auf, sagen Regierungsvertreter.“ Das war die Schlagzeile über einer Geschichte in der Washington Post, die in Wirklichkeit nichts zu tun hatte mit dem Hacken einer Anlage, Sicherheit des Stromnetzes und auch nichts mit Russen, jenseits der heutzutage üblichen Zuschreibung jeglicher Schadsoftware an Russland.

Die Geschichte hat ihren Ursprung in einem Bericht von gestern Abend, nach dem ein einzelner Laptop, der der Elektrizitätsgesellschaft Burlington in Vermont gehört, aber nicht in deren Netz eingebunden ist, mit einem Schadprogramm infiziert wurde ähnlich dem, das gegen die Demokraten in der Wahlkampagne 2016 eingesetzt wurde. Und nachdem wir dafür den Russen die Schuld in die Schuhe schieben, schieben wir den Russen auch jetzt wieder die Schuld zu, gottgewollt.

Der Laptop war jedoch keine kritische Infrastruktur, war mit nichts in dem Netz verbunden, und es liegt kein Hinweis vor, dass die Schadsoftware irgendetwas daran angerichtet hat. Regierungsvertreter wie der Beauftragte für öffentliche Dienste in Vermont erklärten schnell, dass das Stromnetz in keiner Weise gefährdet war, ohne auf die heikle Verbindung mit Russland einzugehen.

Die Washington Post allerdings war auf der Jagd nach einer Geschichte und brachte den Governor von Vermont Peter Shumlin dazu, Putin als „einen der führenden Schurken der Welt” zu verurteilen und beschuldigte ihn „zu versuchen, unser Stromnetz zu hacken.“ Shumlin und weitere führende Demokraten in Vermont waren nur zu bereit, Stellungnahmen auf Grundlage der Beschuldigungen der Washington Post abzugeben, und die Washington Post war nur zu bereit, die Echokammer in Gang zu halten.

Letztlich blieb die Washington Post bei der falschen Geschichte, hängte aber eine Notiz des Redakteurs dran, in der zugegeben wurde, dass es keinen Hinweis darauf gab, dass in das Stromnetz eingedrungen wurde, und bemerkt wurde, dass der Computer nicht mit dem Netz verbunden war. Die Notiz war angefügt ans Ende der langen, hysterischen Geschichte.

 

 

Via Jason Ditz / Antikrieg