„Das ist das erste Treffen seit acht Jahren. Es haben sich viele Fragen angehäuft, die zu lösen sind“, sagte Dodon.
Der moldawische Präsident Igor Dodon und der Chef der international nicht anerkannten Republik Transnistrien, Wadim Krasnoselski, sind im transnistrischen Bendery zusammengekommen. Das teilte der Pressedienst von Krasnoselski am Mittwoch mit. Das ist das erste Treffen auf dieser Ebene seit acht Jahren.
Der transnistrische Republikchef zeigte sich vor der Begegnung zuversichtlich, dass es bei dem Treffen gelinge, einen positiven Dialog anzubahnen, um „zur Lösung der existierenden Probleme beizutragen“. „Obwohl wir uns bei dem Treffen nur kennenlernen, gibt es uns die gute Möglichkeit, konkrete Fragen für deren weitere Lösung zu markieren“, so Krasnoselski. Dodon gratulierte Krasnoselski zu seinem Sieg bei den Präsidentschaftswahlen und betonte dabei, ein moldauischer Präsident habe Transnistrien erstmals seit 2008 besucht.
Erstmals seit acht Jahren: Moldawiens Präsident trifft transnistrischen Republikchef https://t.co/fK2TliUH40 pic.twitter.com/JBXgcOKtvs
— Sputnik Deutschland (@de_sputnik) 4. Januar 2017
Es geht ihm zufolge vor allem um Fragen, die die Bürger Transnistriens und Moldawiens betreffen.
Dodon, der bei der Präsidentschaftswahl Mitte November gewonnen hatte, trat sein Amt am 23. Dezember offiziell an. Noch während seines Wahlkampfes hatte Dodon versprochen, die Transnistrien-Frage anzugehen. Bei der Präsidentenwahl am 11. Dezember hatte der transnistrische Parlamentschef Wadim Krasnoselski mit 62 Prozent der Wählerstimmen einen klaren Sieg errungen.
Transnistrien ist der östlich des Dnjestrs gelegene Teil Moldawiens. Nach der Unabhängigkeit Moldawiens im Jahre 1991 erklärte auch das mehrheitlich von Russen und Ukrainern bewohnte Transnistrien seine Unabhängigkeit, da eine Eingliederung Moldawiens in Rumänien im Gespräch war.
Der Streit mit der moldawischen Regierung mündete in einen militärischen Konflikt, der durch die Vermittlung Russlands beigelegt werden konnte. Internationale Friedenskräfte sichern seit 1992 den Waffenstillstand in Transnistrien (offiziell „Transnistrische Moldawische Republik“), das heute ein autonom agierender, international aber nicht anerkannter De-facto-Staat ist.